Der Typ-2-Diabetes ist eines der großen weltweiten Gesundheitsprobleme im kommenden Jahrtausend. Gegenwärtig beträgt die Zahl der Betroffenen nach konservativer Bewertung ca. 4 Mio., die Dunkelziffer ist wahrscheinlich hoch. Mit einem deutlichen Anstieg in den nächsten Jahren wird gerechnet. Die Versorgungsqualität für Typ-2-Diabetiker ist nach wie vor unzureichend: 14.000 Dialysen und 25.000 Amputationen pro Jahr in Deutschland sowie eine mit 70–80% hohe kardiovaskuläre Mortalität sprechen für sich.
Um das Ausmaß mikro- und makrovaskulärer Komplikationen beim Typ-2-Diabetes zu vermindern, ist neben Prävention, Früherkennung, Diät und körperlicher Bewegung auch eine effektive medikamentöse Therapie zur Stoffwechselnormalisierung von großer Bedeutung. Die bisher eingesetzten oralen Antidiabetika umfassen eine Reihe von Substanzklassen mit unterschiedlichen Wirkansätzen: Sulfonylharnstoffe, Metformin, a-Glukosidasehemmer und Repaglinid.
Seit kurzem steht mit der Substanzklasse der Glitazone (Synonym: Thiazolidindione) eine weitere Therapieoption zur Verfügung, die sich über ein neuartiges Wirkprinzip definiert und einen pathophysiologisch orientierten Ansatz in der Behandlung des Typ-2-Diabetes verspricht. Ziel dieser Übersicht ist es, die Bedeutung und das klinische Profil dieser neuen Substanzklasse näher zu beleuchten und einzuordnen.
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Janka, H. Glitazone Profil einer neuen Substanzklasse. Internist 42, 587–596 (2001). https://doi.org/10.1007/s001080050793
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050793