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Hinter dem Bestreben, psychische und soziale Ursachen der Sucht aufzuklären, steht natürlich der Wunsch, auf diese Weise die Drogenabhängigkeit besser behandeln zu können. Jeder Interessierte weiß auch ohne professionelle Kenntnis, wie weit man leider davon entfernt ist, dieses Problem gelöst zu haben, mit dem unsere Gesellschaft trotz vieler Bemühungen und Bereitstellung immenser Geldsummen nicht fertig zu werden scheint.
Die „legalen” Drogen Alkohol und Nikotin haben schon immer eine wichtige Rolle hierzulande gespielt, während die Abhängigkeit von harten Drogen, insbesondere von Opiaten, erst seit gut 3 Jahrzehnten mit allen gesundheitlichen, sozialen und schließlich kriminellen Konsequenzen als Massenphänomen beobachtet wird.
Bei der Suche nach Erklärungen für die Ursachen der Drogenabhängigkeit stehen Risikofaktoren ganz im Vordergrund. Diese ausfindig zu machen und daraus Ansatzpunkte zur Problemlösung zu finden, ist naheliegend und wird an dieser Stelle ausführlich diskutiert. Demgegenüber stehen Schutzfaktoren, die verhindern, daß Kinder, Jugendliche und labile Personen Drogen verfallen.
Des weiteren befaßt sich diese Übersicht mit persönlichkeits-, lern-, entwicklungs-, sozialpsychologischen und soziologischen Konzepten. Auch aus der Fülle dieser zahlreichen Konzepte sind die Bemühungen zu ersehen, das äußerst komplexe Problem der Drogenabhängigkeit unter verschiedenen Gesichtspunkten zunächst verstehen und sodann bekämpfen zu wollen.
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Türk, D., Bühringer, G. Psychische und soziale Ursachen der Sucht. Internist 40, 583–589 (1999). https://doi.org/10.1007/s001080050373
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050373