Zusammenfassung
Eine 22jährige Patientin wurde wegen seit 2 Monaten bestehenden Lumbalgien sowie Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust stationär aufgenommen. Bei deutlich erhöhten laborchemischen Entzündungsparametern erbrachte die bildgebende Abklärung die Diagnose einer vertebralen Osteomyelitis in LWK 1 und LWK 2. Nebenbefundlich wies die Patientin Randkantenabtrennungen von den Deckplatten zweier Lendenwirbelkörper auf. Inwieweit diese sogenannten Limbuswirbel als Ausdruck einer chronischen Traumatisierung der Wirbelsäule einen Risikofaktor für die vertebrale Osteomyelitis darstellen, ist unbekannt.
Die Problematik der klinischen Diagnose der vertebralen Osteomyelitis ist das weitgehende Fehlen spezifischer Symptome. Leitsymptom ist der Rückenschmerz. Diagnostisches Verfahren der Wahl ist heute das MRT. Ziel muß sein, möglichst frühzeitig die Diagnose zu stellen und den ursächlichen Keim zu isolieren. So kann häufig eine Operation vermieden und das Ansprechen auf Antibiotikatherapie (gemäß Antibiogramm) gewährleistet werden. Unter Beachtung der Operationsindikationen und korrekter Durchführung der Antibiose ist allerdings auch dann noch eine Ausheilung wahrscheinlich, wenn – wie heute leider noch üblich – die Diagnose erst nach Monaten gestellt wird.
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Stahl, A., Baron, A., Lamerz, R. et al. Fieber und Lumbalgie bei einer 22jährigen Patientin. Internist 40, 95–99 (1999). https://doi.org/10.1007/s001080050312
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050312