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In der Intensivmedizin haben sich Scoresysteme für die gruppenbezogene Voraussage von Behandlungsergebnissen bewährt. Unter dem Blickwinkel der Ergebnisforschung („Outcome-Research”) dienen die in der Intensivmedizin etablierten Prognosesysteme dabei vor allem auch als valide Operanden für den Bereich der klinikinternen und -externen Qualitätsvergleiche, der nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen zunehmend an Bedeutung gewonnen hat.
Scoresysteme befinden sich in stetiger Weiterentwicklung und die neueste Generation der intensivmedizinisch etablierten Systeme (APACHE III, MPM II) basiert auf der Analyse großer Patientenkollektive (n>10.000) mit modernsten statistischen Methoden, wobei zunehmend die Krankheitsdynamik mit in die Prognoseerstellung einfließt. Die vorliegende Arbeit stellt eingehend die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen des Langzeitmonitorings mit diesen Systemen durch repetitive Scorewerterhebung im Longitudinalverlauf dar, wobei eine besondere Betonung auf die Frage der Individualprognose gelegt wird.
Dabei wird klargestellt, daß aus ethischen Gründen die individuelle Korrelierung von Überlebenswahrscheinlichkeiten und Behandlungskosten abzulehnen ist, und daß es nicht Ziel eines Score-Algorithmus sein sollte, Kriterien für einen Therapieabbruch zu definieren.
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von Bierbrauer, A. Langzeitmonitoring durch Scoresysteme in der Intensivmedizin. Internist 38, 841–849 (1997). https://doi.org/10.1007/s001080050094
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050094