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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir leben in unruhigen Zeiten, und ein in vieler Hinsicht ungewöhnliches Jahr geht zu Ende. Wie in jedem Jahr haben wir erfahrene Autoren eingeladen, zum Thema „Was ist gesichert in Diagnostik und Therapie?“ zu referieren und ihre Erfahrungen und Expertise zum jeweiligen Krankheitsbild mit uns zu teilen. Wir freuen uns, dass wir ein breites Spektrum von insgesamt vier Themen aus unterschiedlichen Bereichen der Inneren Medizin zusammenbringen konnten.

Vega Gödecke aus der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen und Torsten Witte aus der Klinik für Rheumatologie und Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) fassen ihre Erfahrungen in der Therapie des Lupus erythematodes zusammen und stellen diese in den Kontext der Literatur der letzten Jahre. Auf Basis einer gemeinsamen Tätigkeit zwischen Nephrologie und Rheumatologie an der MHH erläutern sie die neuen Therapieansätze und diskutieren diese im Kontext der internationalen Empfehlungen.

Elna Kühnle ist eine erfahrene Gynäkologin und beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit der Therapie des Mammakarzinoms. Auf diesem Gebiet hat sich in den letzten Jahren viel getan. Neue diagnostische Kriterien und eine differenzierte Behandlungsstrategie haben der Diagnose „Brustkrebs“ viel von ihrem Schrecken genommen. In ihrem Übersichtsbeitrag stellt Kühnle zusammen mit ihren Koautorinnen Marlene Röttger u. Tjoung-Won Park-Simon die Fortschritte übersichtlich dar. Die neuen Erkenntnisse erlauben es uns Internisten, betroffene Patientinnen besser zu verstehen und die therapeutischen Strategien der Gynäkologie in unsere internistische Betreuung sinnvoll einzubinden.

Eine differenzierte Behandlungsstrategie nimmt der Diagnose „Brustkrebs“ viel von ihrem Schrecken

Die Autoren Hans Worthmann, Johanna Ernst und Gerrit Grosse aus der Neurologischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover bringen uns mit ihrem Beitrag zur Therapie des ischämischen Schlaganfalls auf den letzten Stand der Diskussion. Sie haben ihren Beitrag in die Abschnitte „Akutversorgung des ischämischen Schlaganfalls“ und „Sekundärprävention des ischämischen Schlaganfalls“ unterteilt. Im ersten Teil beschäftigen sich die Autoren mit der frühzeitigen Schlaganfalldiagnostik, der optimierten Zuweisung und der Akutdiagnostik des Schlaganfalls in der Notaufnahme. Dann werden die medikamentöse und mechanische rekanalisierende Therapie, die Maßnahmen auf der Stroke Unit und chirurgische Eingriffe diskutiert. Anschließend werden die Themen Antikoagulation bei kardioembolischem Schlaganfall und Karotis-Thrombendarteriektomie mit Stentangioplastie erörtert. Im zweiten Abschnitt des Beitrags geht es um die Sekundärprävention bei kryptogenen Schlaganfällen, die duale Plättchenaggregationshemmung bei Hochrisikopatienten und die Rolle der Statintherapie.

Diana Studerus aus dem Zöliakie Zentrum Schweiz und Michael Schumann aus der Klinik für Gastroenterologie am Campus Benjamin Franklin der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben sich ausführlich mit drei Themen aus dem Gebiet der Zöliakie auseinandergesetzt. Sie erörtern zuerst die wichtige Frage „Was ist eine glutenfreie Diät?“ und diskutieren dann die Diagnostik und Therapie im Licht der Leitlinien. Abschließend diskutieren sie die neuen Ansätze in der Therapie dieser zunehmend wichtigen Erkrankung.

Es war uns eine Freude und Ehre, gemeinsam als Herausgeber diesen Schwerpunkt der Dezember-Ausgabe 2023 von Die Innere Medizin zu betreuen. Wir möchten uns beide für das Vertrauen bedanken und wünschen Ihnen und uns allen ein frohes und hoffentlich friedliches Weihnachtsfest.

Mit den besten Wünschen für das kommende Jahr

Prof. Dr. Hermann Haller

Prof. Dr. Kai Schmidt-Ott