Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

im neuen Heft der Zeitschrift Der Internist „Was ist gesichert in der Therapie“ haben wir versucht, zum Jahresende einen interessanten Strauß aus verschiedenen Themen zusammenzubinden. Experten auf den jeweiligen Gebieten stellen sehr unterschiedliche, wichtige Themen in der inneren Medizin dar.

Der erste Beitrag von Frau Professorin Ulrike Köhl et al. beschäftigt sich mit der Zelltherapie. Diese Therapie hat in den letzten Jahren wesentliche Durchbrüche erzielt und wird rasch Eingang in den klinischen Alltag finden. Dabei werden Zellen des Patienten entnommen, gentechnisch verändert und dem Patienten zurückgegeben. Durchbrüche in der Gentechnik, wie die CRISPR/Cas-Methode erleichtern diese Maßnahme erheblich und machen sie verfügbar (CRISPR: „clustered regularly interspaced short palindromic repeats“). Frau Professorin Köhl ist eine der internationalen Spezialistinnen auf diesem Gebiet und leitet mehrere dieser Studien. Sie erläutert diese neue Therapiestrategie und geht auf die Erfolge und Probleme ein.

Durchbrüche in Diagnostik und Therapie befördern deren sichere Anwendung in der inneren Medizin

Im zweiten Beitrag werden die Fortschritte in der Diagnostik und der Therapie einer seltenen, aber wichtigen endokrinologischen Störung der Porphyrie dargestellt. Diese Erkrankung ist nicht einfach zu diagnostizieren. In den letzten Jahren haben sich therapeutisch neue Möglichkeiten ergeben. Prof. Ulrich Stölzel leitet ein großes Register zur Porphyrie und war an der Durchführung der neuen Therapiestudien wesentlich beteiligt.

Im dritten Beitrag beschäftigt sich Prof. Torsten Witte von der Medizinischen Hochschule Hannover mit der Therapie der rheumatoiden Arthritis. Die Therapie dieser häufigen Erkrankung hat durch die Einführung von sog. Biologika Veränderungen erfahren. Prof. Witte stellt die neuen Ergebnisse vor und ordnet sie in die existierenden Therapieschemata ein.

Ein ganz anderes Thema wird von Prof. Thomas Jelinek vorgestellt. In Zeiten zunehmender Reisetätigkeit, nicht zuletzt auf Kreuzfahrten in ferne Länder, ist die Frage nach Impfungen von großem Interesse. Hier verändert sich durch das Erregerspektrum die Landschaft, und Prof. Jelinek stellt die neuen Empfehlungen bei Reiseimpfungen vor.

Der letzte Beitrag beschäftigt sich mit der Therapie der glomerulären Nephritiden. Diese seltenen Erkrankungen sind bereits in der Diagnostik nicht einfach. In der Regel werden aufgrund von Urinuntersuchungen und Nierenbiospien Diagnosen gestellt und behandelt. Auch hier hat es in den letzten Jahren Durchbrüche in unseren Vorstellungen zur Pathophysiologie von Erkrankungen wie der membranösen Glomerulonephritis gegeben. Antikörperbestimmungen leiten und bestimmen die Therapie. Auch bei anderen glomerulären Nephritiden wie der IgA-Glomerulonephritis sind jetzt große Studien verfügbar, die die Diagnostik neu bestimmten. Prof. Jürgen Floege war an der Durchführung dieser Studien wesentlich beteiligt und nimmt in seinem Beitrag zu diesen neuen Entwicklungen Stellung.

Wir hoffen, dass wir mit diesen Beiträgen ein für Sie interessantes Heft gestaltet haben und wünschen Ihnen eine besinnliche Lektüre zum Jahresende.

Mit den herzlichsten Weihnachtsgrüßen und allen guten Wünschen für das neue Jahr 2019

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Ihr Prof. Dr. med. Hermann Haller