Gastroenterologische Erkrankungen als Auslöser von Thoraxschmerz

Zusammenfassung

Hintergrund

Der nichtkardiale Thoraxschmerz ist häufig. Gastroenterologische Erkrankungen gehören zu den wichtigsten Ursachen. Die Häufigkeitsverteilung der zugrunde liegenden Ursachen hängt davon ab, in welchem Sektor des Gesundheitswesens sie erhoben wird. Im Einzelfall ist immer zu berücksichtigen, dass beispielsweise der Nachweis einer koronaren Herzkrankheit eine anderweitige Genese von Thoraxschmerzen nicht ausschließt.

Ziel der Arbeit

In einer systematischen Übersicht sollen gastroenterologische Erkrankungen beschrieben werden, die Thoraxschmerzen verursachen können. Darüber hinaus wird ein Management-Algorithmus entwickelt.

Material und Methoden

Der Beitrag basiert auf einer selektiven Literaturrecherche.

Ergebnisse und Diskussion

Häufigste Ursache ist eine gastroösophageale Refluxkrankheit. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem Reflux-Thoraxschmerz-Syndrom. Liegen klinisch keine Alarmsymptome vor, erfolgt eine Behandlung mit einem Protonenpumpeninhibitor entweder als diagnostischer Test oder als probatorische Therapie. Führt dieses initiale Management nicht zu einer befriedigenden Symptomkontrolle, ist eine weiterführende Diagnostik angezeigt. Im Einzelfall geht es um den Nachweis bzw. Ausschluss einer Refluxkrankheit, von Motilitätsstörungen und strukturellen Schäden des Ösophagus sowie von Erkrankungen der Oberbauchorgane, die Thoraxschmerzen hervorrufen können. Nach Ausschluss dieser morphologisch und/oder funktionell definierten Erkrankungen liegt ein sogenannter funktioneller Thoraxschmerz vor. Dessen wesentliche Mechanismen sind eine veränderte Schmerzverarbeitung, ösophageale Hypersensitivität und psychische Komorbidität. Die Therapie des funktionellen Thoraxschmerzes erweist sich häufig als schwierig.

Abstract

Background

Non-cardiac chest pain is very common and gastroenterological diseases are one of the most important causes. The frequency distribution of the underlying causes depends on the sector of the healthcare system in which it is ascertained. In individual cases it must always be taken into consideration that detection of coronary heart disease, for example, does not exclude another origin of chest pain.

Objective

This article provides a systematic review of gastroenterological diseases that can cause chest pain. Furthermore, a management algorithm was developed.

Material and methods

This article is based on a selective search of the literature.

Results and discussion

The most frequent cause is gastroesophageal reflux disease, which is also known as reflux-chest pain syndrome. If there are no clinical alarm signals, treatment is carried out with a proton pump inhibitor either as a diagnostic test or as a probatory therapy. If this initial management does not lead to satisfactory symptom control, extended diagnostics are indicated. In individual cases this concerns the detection or exclusion of a reflux disease, of motility disorders and structural damage to the esophagus as well as diseases of the upper abdominal organs, which can evoke chest pain. After exclusion of these morphologically and/or functionally defined diseases, a so-called functional chest pain is present. The essential mechanisms are altered pain processing, esophageal hypersensitivity and mental comorbidities. The treatment of functional chest pain often proves to be difficult.