Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im letzten Heft des Jahres sind, wie immer zum Jahresende, Arbeiten versammelt, die versuchen, für Krankheitsbilder der Inneren Medizin eine aktuelle Übersicht der therapeutischen Maßnahmen zu geben und Neuigkeiten in der Therapie einzuordnen, um uns auf den letzten Stand der klinisch-wissenschaftlichen Erkenntnis zu bringen. Wir haben aus 5 unterschiedlichen Bereichen der Inneren Medizin Autoren eingeladen:

Peter Jehle, Wittenberg, und Johannes Pfeilschifter aus Essen nehmen in ihrem Beitrag zur aktualisierten Leitlinie Osteoporose Stellung und legen eine Übersicht zur Therapie der Osteoporose vor. Neben den etablierten Therapieprinzipien Bewegung, Kalzium und Vitamin D gehen sie auf neue Strategien der Behandlung mit Bisphosphonaten, Raloxifen, Strontiumranelat und Parathormon ein.

Susanne Brenner, Stefan Störk und Christiane Angermann aus Würzburg haben es unternommen, das wichtige Thema Herzinsuffizienz darzustellen. Auch sie orientieren sich in ihrem Beitrag an den publizierten Leitlinien der europäischen und amerikanischen kardiologischen Gesellschaften und erläutern, nach welchen Kriterien das therapeutische Stufenschema auf den individuellen Patienten angewandt werden kann. Der Artikel zur Therapie der Herzinsufizienz ist Professor Helmut Drexler aus Hannover gewidmet, der im September diesen Jahres unerwartet und plötzlich verstorben ist. Sein Tod ist ein großer Verlust für die internistische Medizin und die kardiologische Forschung. Gerade er hat wesentlich zu unserem aktuellen Verständnis der Mechanismen der Herzinsuffizienz beigetragen.

Die Autoren orientieren sich an aktuell publizierten Leitlinien

Stephan Lüders und Joachim Schrader aus Cloppenburg sind ausgewiesene Spezialisten auf dem Gebiet der Schlaganfallprävention. Sie behandeln in ihrem Aufsatz nicht nur die wichtige Rolle der antihypertensiven Therapie und des differenzialtherapeutischen Einsatzes von blutdrucksenkenden Mitteln, sondern diskutieren auch kritisch den Einsatz von Thrombozytenaggregationshemmern und anderen Maßnahmen.

Heinrich Worth aus Fürth fasst die Therapiestrategien der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen zusammen und differenziert die Behandlung nach präventiven, medikamentösen und nicht-medikamentösen sowie nach apparativen und operativen Therapieoptionen.

Im letzten Beitrag beschäftigen sich Markus Cornberg und Christian Strassburg aus Hannover mit der Therapie der Virushepatitis. Dieses Thema ist in diesem Rahmen vor Jahren das letzte Mal diskutiert worden. In der Zwischenzeit sind mehrere neue antivirale Substanzen eingeführt worden, deren therapeutischer Einsatz erörtert wird. Vor allem hat sich jedoch die Therapie der Hepatitis durch die Etablierung individualisierter Strategien, die sich an Viruskinetik und Genotyp orientieren, verändert.

Wir hoffen, Ihnen mit dem vorliegenden Heft einen interessanten Querschnitt aus der Inneren Medizin zu bieten und mit „gesicherten“ Erkenntnissen mehr Sicherheit bei der täglichen Arbeit zu geben.

H. Haller