Chronisch kranke Kinder werden erwachsen

Zusammenfassung

Der Übergang von der fürsorglichen, kind- und familienzentrierten pädiatrischen Betreuung in die durch Autonomie und Eigenverantwortung geprägte Erwachsenenmedizin ist nicht nur für die jugendlichen Patienten sondern auch für ihre zukünftigen Ärzte eine Herausforderung. Im Umgang mit Adoleszenten fühlen sich „Erwachsenenmediziner“ in der Regel nur unzureichend geschult. Sie sind verunsichert, wenn sich ihre jungen Patienten mit häufig verzögerter somatischer und/oder psychosozialer Entwicklung nicht nur gegen die elterliche sondern auch gegen die ärztliche Autorität auflehnen, sich schwer führen lassen und ihre Therapieprotokolle nur ungenügend einhalten. Durch die Fortschritte in der Medizin erreichen immer mehr Kinder mit schweren chronischen Erkrankungen das Erwachsenenalter. Fundiertes Wissen über die bislang fast ausschließlich „pädiatrischen“ Krankheitsbilder sowie Kenntnisse der normalen körperlichen, kognitiven und psychischen Entwicklungsstufen eines Jugendlichen gehören noch immer nicht zur Weiterbildung eines Internisten. In dieser Darstellung soll es um Erfahrungen des Kinder- und Jugendarztes gehen, die dem Internisten bei der Weiterbetreuung dieser speziellen Patienten helfen können.

Abstract

Transition from the protective, child and family centered pediatric care to the adult health care system with the expectation of patient self care and self management, is challenging the adolescent as well as his adult specialist. The young patients often show a delayed somatic and psychosocial development and oppose not only against their parents but also against their medical team. Adult specialists feel not well trained and experienced in dealing with adolescents. They are worried about the difficulties in the guidance of the patients and the non adherence to therapeutic recommendations. Due to medical progress, many children with severe or/and fatal chronic disorders are now surviving into adulthood. Profound knowledge of diseases that were known until now almost exclusively in the pediatric population as well as an awareness of normal physical, mental and psychosocial development of childhood and adolescence is not training content of German internists. The intention of this article is to discuss some of the experiences of pediatricians that might be helpful to internists to take better care for these special young patients.