Nachwievor bleibt die vollständige Resektion des kolorektalen Karzinoms die unabdingbare Voraussetzung zur Heilung des Patienten. Zwar können sehr frühe Karzinome allein durch koloskopische Polypektomie oder peranale Exzision behandelt werden. Etwa 95% aller kolorektaler Karzinome werden jedoch in fortgeschritteneren Stadien diagnostiziert und können nur durch radikale chirurgische Therapie adäquat behandelt werden. Diese beinhaltet nicht nur die lokale Entfernung des Primärtumors, sondern auch die zusätzliche Resektion der potenziellen Lymphabflusswege.
Neben diesen Behandlungsprinzipien muss für die Therapie des Rektumkarzinoms der Erhalt des Schließmuskels und das erhöhte Risiko eines lokoregionären Rezidivs bei der operativen Behandlung besondere Berücksichtigung finden. Hierbei hat in den letzten Jahren insbesondere die neo/adjuvante Strahlentherapie, häufig in Kombination mit Chemotherapie einen besonderen Stellenwert gefunden. Auch für das Kolonkarzinom ist die chirurgische Therapie zunehmend Teil eines multimodalen Therapiekonzeptes. Das Wissen um diese therapeutischen Optionen und um den Prognosefaktor Chirurg, das differenzierte Vorgehen bei hereditären Karzinomen und das Aufkommen laparoskopischer Operationen auch bei fortgeschrittenen Karzinomen stellen zunehmend höhere Anforderungen an die auf diesem Gebiet tätigen Chirurgen, aber auch Gastroenterologen.
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Hohenberger, .W., Nömayr, .A. & Merkel, .S. Chirurgische Therapie kolorektaler Karzinome. Internist 44, 311–321 (2003). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0822-3
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