Die Behandlung von Patienten mit Hormonausfällen und ihre Substitution ist für den endokrinologisch tätigen Arzt eine wesentliche Aufgabe. Dabei kann der Substitutionsbedarf einzelne oder, z. B. bei Erkrankungen der Hypophyse, mehrere Hormone betreffen. Die Frage, ob eine Hormonsubstitution erfolgen sollte, ist von zahlreichen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen des Patienten abhängig. Unumstritten ist die Notwendigkeit einer Substitution mit Hydrokortison bei Nachweis einer Nebennierenrindeninsuffizienz oder mit L-Thyroxin bei einer Hypothyreose bei allen Patienten. Die Substitution mit Östrogen- oder Testosteronpräparaten ist im jüngeren Alter für das physische und psychische Wohlbefinden und für den Erhalt der Knochenmasse wesentlich. Bei Patienten mit gesichertem Wachstumshormonmangel sollte die Therapie möglichst im Rahmen von Verlaufsbeobachtungen erfolgen. Der Einsatz der postmenopausalen Hormonersatztherapie mit Östrogenen muss nach aktuellen Untersuchungen kritisch gesehen werden und ist im Wesentlichen auf die Beseitigung der Symptome in den Wechseljahren gerichtet.
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Reschke, .K., Pfeiffer, .A. & Lehnert, .H. Substitutionstherapie mit Hormonen. Internist 44, 98–109 (2003). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0783-6
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00108-002-0783-6