Zum Thema
Die chronische myeloische Leukämie (CML) stellt eine Modellerkrankung für Diagnostik und Therapie neoplastischer Erkrankungen dar. Die zu Grunde liegende zytogenetische Aberration, die Philadelphia-Translokation, mit der BCR-ABL-Genfusion sowie der mehrstufige Verlauf mit der stabilen, therapeutisch gut zu beeinflussenden chronischen Phase, der Akzelerationsphase und der Blastenphase ermöglichen die Übertragung molekularzytogenetischer Erkenntnisse in die klinisch-therapeutische Anwendung.
Standardtherapien der CML sind Interferon-α (IFN) in Verbindung mit Hydroxyurea, sowie die allogene Stammzelltransplantation. Die Auswahl individuell geeigneter Therapien sollte unter Beachtung der modernen Risikoindices (IFN-Score und EBMT-Score) erfolgen. Eine Reduktion der Dosierung der Konditionierungstherapie ermöglicht die Stammzelltransplantation auch bei älteren Patienten. Auf der Grundlage der molekularen Aufklärung der Pathogenese der CML erfolgte die Entwicklung des selektiven Inhibitors der BCR-ABL-Tyrosinkinase Imatinib. Vielversprechende präklinische Daten wurden in Phase-I- bis -III-Studien bestätigt. Der Stellenwert der einzelnen Therapiebausteine wird im Rahmen der Studie IV der Deutschen CML-Studiengruppe geprüft.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Hochhaus, A., Berger, U., Reiter, A. et al. Aktuelle Therapiekonzepte bei chronischer myeloischer Leukämie Die Studie IV der Deutschen CML-Studiengruppe. Internist 43, 1228–1244 (2002). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0706-6
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00108-002-0706-6