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Die Leukämien stellen eine heterogene Gruppe von Erkrankungen dar. So können die akute und die chronische myeloische Leukämie sowie die akute und die chronische lymphatische Leukämie unterschieden werden. Diese Gruppen unterscheiden sich in ihrer Biologie, Epidemiologie, ihrem Verlauf und ihrer Prognose. Die Ursachen der Erkrankungen sind in der Mehrzahl aller Fälle unbekannt. Zu den bekannten möglichen Auslösern zählen ionisierende Strahlung, Zytostatika und verschiedene Chemikalien (Benzol) oder in seltenen Fällen, wie bei der durch HTLV-I- und -II-Viren ausgelösten T-Zellleukämie, virale Faktoren. Erbliche Erkrankungen, die mit einem erhöhten Leukämierisiko verbunden sind, sind u. a. das Down-Syndrom oder die Fanconi-Anämie. Regelmäßig sind in Leukämiezellen genetische Veränderungen mit chromosomalen Translokationen, Verlusten oder Mutationen nachweisbar, die zu kritischen Alterationen der normalen Funktion oder Expression der beteiligten Gene führen und die Pathobiologie der unterschiedlichen Formen der Leukämie bestimmen. Wesentliches Ziel ist es, diese genetischen Veränderungen in ihrer Bedeutung für die Pathogenese der Leukämien besser zu verstehen und hierauf aufbauend innovative, an der individuellen Pathobiologie der Leukämieform orientierte, therapeutische Konzepte zu entwickeln.
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Feuring-Buske, M., Hiddemann, W. & Buske, C. Pathogenese und Biologie der Leukämien. Internist 43, 1179–1189 (2002). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0701-y
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