Eine 66-jährige Patientin wurde wegen progredienter Claudicatiosymtomatik beider Arme stationär aufgenommen. Ursächlich wurden duplexsonographisch und angiographisch bilaterale Stenosen der A. subclavia und A. axillaris diagnostiziert. Im Rahmen einer gefäßchirurgischen Segmentresektion konnte histologisch eine floride Arteriitis mit Riesenzellbildung nachgewiesen werden.
Formal wurden die Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology (ACR) für eine Riesenzellarteriitis vom Typ der Takayasu-Arteriitis (TA) erfüllt. Das höhere Alter der Patientin bei Manifestation der Erkrankung sowie die Lokalisation im Bereich einer typischen Prädilektionsstelle (A. axillaris) mit allgemeinem Leistungsabfall sprächen differenzialdiagnostisch auch für eine (extrakranielle Verlaufsform einer) Riesenzellarteriitis (RZA) vom Arteriitis-temporalis-Typ. Die entsprechenden ACR-Klassifikationskriterien wurden im vorgestellten Fall jedoch nicht erfüllt.
Ob es sich bei der TA und der extrakraniellen Verlaufsform einer RZA/Arteriitis temporalis tatsächlich um 2 eigenständige nosologische Entitäten handelt, ist nicht bekannt. Für den klinischen Alltag dürfte diese Problematik in den Hintergrund rücken, da das gleiche therapeutische Vorgehen empfohlen wird.
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Wetzel, .T., Janning, .G., Heuser, .L. et al. 66-jährige Patientin mit bilateraler Claudicatio brachialis, Blutdruckdifferenz und allgemeinem Leistungsabfall. Internist 44, 81–87 (2003). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0687-5
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00108-002-0687-5