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Neben der bekannten vertikalen Struktur des autonomen Systems mit sympathischen und parasympathischen Komponenten sind horizontale Regulationsebenen von wesentlicher funktioneller Bedeutung. Sie sind sowohl hierarchisch als auch synergistisch verbunden und verursachen damit eine beträchtliche Komplexität, d. h. sie sind nicht allein linearkausal fassbar. Das erfordert spezifische Untersuchungsmethoden der statistischen Zeitreihenanalyse, die in ihren Resultaten im Folgenden dargestellt werden. Lokale, segmentale, Systemregulation und autonome Gesamtkoordination werden an physiologischen und pathophysiologischen Beispielen demonstriert. So sind Herzfrequenz- und Blutdruckoszillationen und ihre Koordination zur Atmung sowohl zentralnervösen, aber auch peripher-reflektorischen Ursprungs und werden durch Rückkopplungen wesentlich modifiziert. Sie zeigen individuelle Varianzen, zirkadiane Muster und sind altersabhängig. Besonders sensitive Parameter autonomer Funktion sind respirokardiale und kardiovaskuläre Kopplungen.
Das Verständnis und die Analyse autonomer Funktionen wurden durch die Aufdeckung ihrer nichtlinearen Dynamik wesentlich erweitert. Das gilt besonders für die Erfassung nichtlinearer Koordinationen. An eigenen Resultaten werden derartige neue Möglichkeiten der Erfassung der gesamten autonomen Dynamik demonstriert.
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Zwiener, U., Hoyer, D., Wicher, C. et al. Autonome Funktionen beim Gesunden Autonome Steuerung von Herzkreislauf- und Lungenfunktion und deren Koordination. Internist 43, 1041–1054 (2002). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0675-9
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