Septisches Krankheitsbild bei einer 33-jährigen Patientin

Zusammenfassung

Eine 33-jährige Patientin wurde mit dem Bild eines septischen Schocks, disseminierter intravasaler Gerinnung und beginnendem Multiorganversagen eingeliefert. Das Auftreten der ersten Symptome während der Mens-truation und der Tampongebrauch lenkten den Verdacht auf ein Toxic Shock Syndrome. Das TSS ist ein septisches Krankheitsbild, das durch einen exotoxinproduzierenden Staphylococcus-aureus-Stamm verursacht wird. Zur Diagnose müssen 5 Kriterien erfüllt sein. Im Cervix-uteri-Abstrich gelingt der Nachweis von Staphylococcus aureus und Toxic-Shock-Syndrome-Toxin-1. Die Therapie umfasst die Gabe von Clindamycin sowie in schweren Fällen die Gabe von Immunglobulinen. Die Inzidenz des TSS liegt bei 1,0 auf 100.000 Frauen zwischen 15-44 Jahren, mit einer Letalität von 3,5%. Ungefähr 60% der TSS-Fälle sind menstruationsassoziiert. Differenzialdiagnostisch ist v. a. an Infektionen mit Gruppe-A-Streptokokken zu denken.