Zusammenfassung
Wir berichten über eine 21-jährige Patientin mit einem schweren Malassimilationssyndrom, einhergehend mit einer Anämie, sekundärem Hyperparathyreodismus, Osteopenie und Erregungsrückbildungsstörungen im EKG, deren Ursache in einer glutensensitiven Sprue lag. Die Diagnose konnte zuverlässig mittels Antikörpernachweis gegen Gliadin und Endomysium sowie histologisch mit einer Zottenatrophie gestellt werden. Leitsymptome, welche seit Kindheit bei unserer Patientin bestanden, waren eine Eisenmangelanämie, Intervalle von ca. 6 Wochen mit 2–4 Diarrhöen/Tag und rezidivierende Beinödeme. Die im EKG beobachteten Erregungsrückbildungsstörungen sind auch im Rahmen des Malassimilationssyndromes zu sehen und unseres Wissens nach in diesem Zusammenhang noch nicht beschrieben. Unter einer glutenfreien Diät und Substitution von Vitamin D, Zink, Folsäure und Eisen bildeten sich die Malassimilationssymptome zurück.
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Dr. Claus Schäfer Medizinische Klinik II, Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität, Marchioninistraße 15, 81377 München, E-Mail: Claus.Schaefer@med2.med.uni-muenchen.de
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Schäfer, C., Pape, G. & Göke, B. 21-jährige Patientin mit rezidivierender Diarrhö, Gewichtsverlust, Beinödemen und Eisenmangel. Internist 43, 1459–1463 (2002). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0597-6
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00108-002-0597-6