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In der Regel liegt dem transmuralen Myokardinfarkt (ST-Hebungsinfarkt) die Ruptur einer atherosklerotischen Plaque mit nachfolgend thrombotischem Verschluss einer Koronararterie zugrunde. Seit Beginn der 1980er Jahre hat die Reperfusionstherapie bei akutem Myokardinfarkt zunehmend Eingang in die klinische Routine gefunden. Als Standardtherapie hat sich die intravenöse Thrombolysetherapie durchgesetzt. Je frühzeitiger die Reperfusion einsetzt, um so mehr Myokardgewebe kann vor der drohenden Nekrose bewahrt werden. Diese erzielbare Verringerung der Infarktgröße geht mit einer Verringerung der sonst drohenden linksventrikulären Funktionseinschränkung und einer Abnahme der Letalität einher. Letzteres konnte in randomisierten, placebokontrollierten Studien bei mehr als 60.000 Patienten belegt werden. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass nur die vollständige, unbehinderte Reperfusion mit einer Prognoseverbesserung einhergeht. Durch geeignete antithrombotische Begleittherapien kann der Gefahr einer Reokklusion entgegengewirkt werden. Das Ziel der Reperfusionsbehandlung ist zusammenfassend also die frühe, vollständige und anhaltende Reperfusion des Infarktgefäßes.
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Rupprecht, H., Meyer, J. Modernes Reperfusionsmanagement bei akutem Myokardinfarkt. Internist 43 (Suppl 1), S90–S95 (2002). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0571-3
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00108-002-0571-3