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Unser Verständnis der Pathogenese kardialer Erkrankungen hat in den letzten Jahren einen Wandel von der isolierten Betrachtung des geschädigten Organs hin zur Untersuchung der Auswirkungen der Herzschädigung auf den Gesamtorganismus erfahren: Herzerkrankungen können vielfältige Systemreaktionen auf nervaler, hormoneller und Zytokinebene induzieren. Die Einsicht in die autonomen Regulation ermöglicht es uns, die Pathogenese und die Symptomatik vieler kardiologisch relevanter Erkrankungen besser zu verstehen, Hochrisikopatienten zu identifizieren und neue Behandlungsansätze zu untersuchen.
Die Intention dieses Artikels ist es, praxisrelevante Messmethoden zu präsentieren, welche Aufschluss über die veränderten kardiorespiratorischen Regelkreise bei Herz- und Kreislauferkrankungen geben. Diese Techniken werden zuerst kurz vorgestellt, ihre klinische Anwendbarkeit wird herausgearbeitet, und die Veränderungen dieser Parameter werden anschließend in den Kontext der Pathogenese des Myokardinfarktes, der Herzinsuffizienz und der Herzschädigung im Rahmen eines Multiorgandysfunktionssyndroms kritisch Kranker gestellt.
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Schmidt, H., Hoffmann, T. & Werdan, K. Die autonome Dysfunktion des Herzkranken. Internist 43 (Suppl 1), S76–S83 (2002). https://doi.org/10.1007/s00108-002-0564-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00108-002-0564-2