Einfluß der Lagerung von Industrierestholz der Kiefer und Fichte auf seine Eignung für die Herstellung von Spanplatten und mitteldichten Faserplatten (MDF)

Zusammenfassung

Kiefern- und Fichtenindustrierestholz aus der Profilzerspanung wurden für unterschiedliche Zeiten gelagert und die Veränderungen ihres Extraktstoffgehaltes untersucht. Für diesen Zweck wurden die Hackschnitzel zu Spänen mit Hilfe eines Condux Messerringzerspaners verarbeitet und diese gemäß DIN 4188 fraktioniert. Fernerhin wurden die Hackschnitzel zu thermo mechanischem Holzstoff (TMP-Stoff) mit einem Labor-Refiner der Firma Andritz-Sprout-Bauer aufgeschlossen. An den Spänen verschiedener Größe sowie an den Fasern wurde der Extraktstoffgehalt mit Ethanol-Cyclohexan (1∶2) sowie Heißwasser bestimmt. Die Ergebnisse zeigen, daß der Anteil Ethanol-Cyclohexan-löslicher Verbindungen im Verlauf der Hackschnitzellagerung, deutlich abnimmt. Der Gehalt an Heißwasserextrakten verändert sich während der Lagerung derart, daß zu Beginn der Lagerung ebenfalls eine Verringerung des Heißwasserextraktes zu verzeichnen ist. Nach mehrwöchiger Lagerungsdauer steigt der Anteil heißwasserlöslicher Extrakte jedoch wieder an. Nach halbjähriger Hackschnitzellagerung wiesen die Späne einen Gehalt an wasserlöslichen Extrakten auf, der unter den Ausgangswerten liegt. Bei Fasern steigt der Gehalt an Heißwasserextrakten nach anfänglicher Abnahme im Verlauf der Lagerung ebenfalls an und verringert sich wieder nach halbjähriger Hackschnitzellagerung. Dies ist womöglich auf einen Abbau in den Kohlenhydraten des Holzes infolge Lagerung zurückzuführen. Die Veränderungen im Anteil hydrophober Harzbestandteile wurden darüber hinaus mit Hilfe der von Jayme und Harders-Steinhäuser (1966) zum Nachweis von Harz in Zellstoffen vorgeschlagenen Methode mikroskopisch verfolgt. Auch hier zeigte sich die Reduzierung der Harzbestandteile infolge der Lagerung des Industrierestholzes.

Abstract

Residues of spruce and pine wood from a saw mill with a profiling unit were stored for different periods of time. Thereafter, the residues were processed partially to chips and partially to thermo-mechanical pulps (TMP). The change in extractives soluble in ethanol-cyclohexane and hot water was determined quantitatively as a function of storage time and of particle size. Also the extractive content of fibres was assessed. The results show: With increasing storage time the extractive content soluble in ethanol-cyclohexane (lipophilic-substances) decreases over the whole period of storage. The extractive content soluble in hot water (hydrophilic substances) shows a different behavior, it decreases rapidly at the beginning of the storage period and thereafter, it increases. This may be due to chemical degradation in the carbohydrate fraction of wood. The extractives content of TMP was in many cases higher than that of chips. The results reveal that pine wood contains a higher amount of extractives compared to spruce and that the difference between the two wood species decreases in general after storage. The change in the hydrophobic fraction of extractives can be followed up using a colour reaction induced by Sudan III as a dye stuff, previously suggested by Jayme and Harders-Steinhäuser (1966) for detection of pitch extractives in pulps. This method showed also that there is a significant decrease in the lipophilic substances due to storage.