Elektrokochleographie und Phasenaudiometrie zur Diagnostik des Morbus Menière

Zusammenfassung

Da die Symptome der Menière'schen Krankheit nicht immer vollständig und eindeutig auftreten, ist für die Prognose und Therapie eine Diagnostik des endolymphatischen Hydrops (EH) erforderlich. Die Elektrokochleographie hat sich seit langer Zeit bewährt, erfordert aber einen hohen zeitlichen Aufwand. Mit der Phasenaudiometrie kann durch die Messung der subjektiven Mithörschwelle eines kurzen Testtons in unterschiedlichen Phasen eines tieffrequenten Maskertons auf Bewegungsbehinderungen der Basilarmembran geschlossen werden. Die Aussagekraft der beiden Untersuchungsverfahren wurde durch Messungen am gleichen Tag an 29 Patienten mit Menière-Verdacht verglichen. In 62% der Fälle wurde mit beiden Verfahren übereinstimmend ein pathologischer Befund erhoben. In 24% der Fälle bestätigten die Ergebnisse übereinstimmend den Verdacht auf EH nicht. In 14% stimmten die Aussagen beider Verfahren nicht überein. Beide Methoden ergaben in 59% der symptomfreien Gegenohren den Hinweis auf das Vorliegen eines EH. Bei den weitgehend übereinstimmenden Aussagen beider Verfahren kann der klinische Einsatz der Phasenaudiometrie empfohlen werden.

Abstract

The diagnosis of Menière's disease is uncertain when the typical symptoms do not occur completely and definitely. A reliable finding of an endolymphatic hydrops (EH) is the base for a correct prognosis and therapy. Electrocochleography is a proven diagnostic procedure but requires a lot of time and of technical know-how. The mobility of cochlear partition can be tested by low-frequency masking (LFM) recording the phase dependent subjective masked threshold of a short test tone. We performed electrocochleography and LFM in 29 patients with suspected Menière's disease at the same day. Both tests pointed at an EH in 62%, and in 24% the results showed corespondent negative results. In 14% the results were inconsistent. Both methods also showed in 59% of the contralateral ears without symptomatic signs the indication of an EH. Considering the good conformity of both tests the easier LFM can be recommended for detection of EH.