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Der Einfluß von Elternmerkmalen auf die Früherkennung von kindlichen Hörstörungen Ergebnisse einer retrospektiven Befragung von Eltern hörgeschädigter Kinder

Ergebnisse einer retrospektiven Befragung von Eltern hörgeschädigter Kinder

  • Phoniatrie und Pädaudiologie
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Zusammenfassung

Obwohl kindliche Hörschädigungen in Deutschland immer früher entdeckt werden, besteht nach wie vor eine relativ lange Zeitspanne zwischen erster Vermutung und pädaudiologischer Diagnosesicherung. In unserer retrospektiven Querschnittuntersuchung sollte geklärt werden, von welchen Faktoren die Früherkennung sowie die zeitliche Verzögerung zwischen Verdacht und Diagnosesicherung abhängt. Befragt wurden die Eltern von 70 sensorineural hörgeschädigten Kindern, die in unserer Klinik mit Hörgeräten versorgt worden waren und bei denen keine zusätzlichen körperlichen oder kognitiven Behinderungen vorlagen. Im Alter von durchschnittlich 19,5 Monaten wurde erstmals das Vorliegen einer Hörschädigung vermutet. Es verstrichen jedoch im Mittel 7,2 Monate bis die Schwerhörigkeit pädaudiologisch gesichert und der erste Schritt einer adäquaten Rehabilitation (Hörgeräteversorgung) eingeleitet wurde. Bei hochgradig oder bis an Taubheit grenzend schwerhörigen Kindern wurde die Schwerhörigkeit deutlich eher entdeckt als bei gering- oder mittelgradigen Hörverlusten. Unabhängig vom Grad der Hörschädigung korrelierte jedoch auch ein höherer Bildungsabschluß der Mutter signifikant mit einem rascheren Rehabilitationsbeginn. Tendenziell zeigte sich auch, daß bei Kindern mit hörgeschädigten nahen Verwandten sowie erstgeborenen Kindern die Diagnosesicherung verzögert erfolgte. Anstrengungen zur Verbesserung der sekundären Prävention von kindlichen Hörschädigungen sollten in Zukunft verstärkt auf die Kompetenzen spezifischer Elterngruppen abgestimmt werden.

Summary

Despite significant improvements in early detection of hearing losses in children, a relatively long interval still exists from initial concern by families to definite audiological identification. The aim of our retrospective cross-sectional study was to identify parental factors contributing to the delay of early detection. The parents of 70 hearing-impaired children were interviewed. All children were fitted with hearing aids in our clinical and had no additional physical or cognitive disabilities. At an average age of 19.5 months, parents or family doctors noticed first signs of a possible hearing impairment. On average it then took an additional 7.2 months until hearing impairment was diagnosed by an expert and the necessary first steps taken for rehabilitation (fitting of hearing aids). Significantly, total hearing loss or profound hearing impairments were detected earlier than mild or moderate hearing impairments. In addition to hearing loss, parental education correlated significantly with an earlier start of rehabilitation. Statistical analysis revealed that children with hearing-impaired close relatives as well as first-born children tended to be diagnosed later. To further improve secondary prevention of hearing loss, the competence of specific parental groups should be taken into consideration.

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de Maddalena, H., Reich, K. & Arold, R. Der Einfluß von Elternmerkmalen auf die Früherkennung von kindlichen Hörstörungen Ergebnisse einer retrospektiven Befragung von Eltern hörgeschädigter Kinder. HNO 45, 30–35 (1997). https://doi.org/10.1007/s001060050084

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/s001060050084

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