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Die direkte Lautheitsskalierung in der Diagnostik von Ohrgeräuschen Ein Beitrag zur Lautheitswahrnehmung bei Tinnitus

Ein Beitrag zur Lautheitswahrnehmung bei Tinnitus

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Zusammenfassung

Die übliche spezielle audiologische Diagnostik bei Tinnitus liefert wenige Informationen darüber, wie sich bei Ohrgeräuschpatienten allgemein die Lautheitsempfindung mit Änderung des Schallpegels verhält. Mit Hilfe des Testmaterials der Würzburger-Hörfeld-Audiometrie zur kategoriellen Lautheitsskalierung sollte die Lautheitsempfindung normalhörender Tinnituspatienten – außerhalb der subjektiv empfundenen Tonhöhe des Ohrgeräusches – mit der von ohrgesunden Personen verglichen werden. Die Hörfeldskalierung erfolgte bei 20 normalhörenden Erwachsenen und 16 ebenfalls normalhörenden Probanden mit einem einseitigen und hochfrequenten Tinnitus für Schmal- bandrauschimpulse der Mittenfrequenzen 500, 1000, 2000 und 4000 Hz im Pegelbereich zwischen 20 und 90 dB HL. Normalhörende mit einem begleitenden Ohrgeräusch zeigten, für Stimuli der Mittenfrequenz 4000 Hz, im gesamten Pegelbereich systematisch leisere Skalierungsergebnisse. So zeigten die Isolautheitskurven für die Lautheitsempfindungen „mittellaut“ und „sehr laut“ eine Einschränkung des Dynamikbereichs bei 1000, 2000 und 4000 Hz. Im gesamten Frequenzbereich fielen die Skalierungsergebnisse bei den Probanden mit einem Tinnitus unsicherer aus. Von der Tinnitusmaskierung her ist es bekannt, daß externe Schallsignale die Tinnituswahrnehmung beeinflussen. Unsere Ergebnisse zeigen, daß ein Ohrgeräusch aber auch seinerseits mit der Lautheitswahrnehmung von Schallreizen interferiert. Der Tinnitus selbst scheint eine Art maskierende Wirkung auf das Hören auszuüben, indem es externen Schallreizen etwas von ihrer Lautheit nimmt. Die veränderte Lautheitswahrnehmung geht über den Tinnitusfrequenzbereich hinaus.

Summary

We used free-field audiometry to investigate the loudness perception of unilateral high-frequency tinnitus in 16 “normal-hearing” ears by comparing the results with loudness scaling in 20 normally hearing ears without any tinnitus. Narrow-band noise signals at four different frequencies from 500 to 4000 Hz were employed. The parameters used included the slope m of the loudness function and the level Lm (corresponding to the loudness perception of “medium loud”) as well as the suitability of fit (ΔFIT). The results showed that in subjects with tinnitus the slope of the mean loudness level tended to decrease at 4000 Hz. The dynamic range of ears affected by tinnitus was restricted for stimulation with noise signals at 1000, 2000 and 4000 Hz. The parameters of ΔFIT fitted to the loudness functions were increased in the whole frequency range of 500–4000 Hz, indicating that loudness scaling was not as reliable for normal hearing ears when influenced by tinnitus. Tinnitus masking was based on the finding that external sound could change tinnitus loudness. Our results showed that the loudness perception of external sound was influenced by tinnitus. This change in loudness perception seemed to be not restricted to the frequency range of the tinnitus.

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Eingegangen am 5. Juni 1996 Angenommen am 11. Juli 1996

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Nieschalk, M., Stoll, W. Die direkte Lautheitsskalierung in der Diagnostik von Ohrgeräuschen Ein Beitrag zur Lautheitswahrnehmung bei Tinnitus. HNO 44, 577–584 (1996). https://doi.org/10.1007/s001060050057

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