Zusammenfassung
Zur Behandlung von Speichelsteinen steht dem behandelnden Arzt eine Vielzahl von Behandlungsmodalitäten zur Verfügung, wobei in den vergangenen Jahrzehnten zusehends mehr Augenmerk auf drüsenerhaltende, minimal-invasive Techniken der Steinentfernung gelegt wurde. Einen großen Stellenwert hierbei hat die Sialendoskopie, also die zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken einsetzbare Visualisierung der Speichelgänge mit semirigiden Endoskopen. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über Indikationen und Durchführung der Sialendoskopie und bettet diese Behandlungsoption in den Gesamtkontext der übrigen therapeutischen Maßnahmen zur Steinextraktion ein.
Abstract
There is plethora of treatment options for surgeons dealing with salivary stones. During recent decades, emphasis has been laid on gland-preserving minimally invasive techniques for stone removal. In this context, visualization of salivary ducts with semirigid endoscopes for diagnostic and therapeutic purposes, the so-called sialendoscopy, has become increasingly important. This article gives an overview of indications for sialendoscopy and how the procedure is performed. Furthermore, sialendoscopy is discussed in the context of other modalities for salivary stone treatment.
Literatur
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F. Schrötzlmair: A. Finanzielle Interessen: F. Schrötzlmair gibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Angestellter Arzt, HNO-Klinik der LMU München | Mitgliedschaft: Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie.
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M. Canis, München
T. Hoffmann, Ulm
J. Löhler, Bad Bramstedt
P. Mir-Salim, Berlin
S. Strieth, Bonn
CME-Fragebogen
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Welcher der folgenden Befunde kommt als Ursache einer obstruktiven Speicheldrüsenerkrankung nicht in Betracht?
Speichelgangstenose
Knickbildung im Speichelgang
Speichelstein
Entzündungen im Speichelgangsystem
Morbus Sjögren
Ein 58-jähriger Mann stellt sich mit essensabhängigen Schwellungen unter dem linken Unterkiefer in Ihrer Sprechstunde vor. Inspektorisch, palpatorisch und sonographisch ergeben sich bei Ihrer Untersuchung keine Auffälligkeiten. Welche der folgenden Vorgehensweisen ist primär zielführend?
Sialendoskopie der linken Unterkieferspeicheldrüse
Restriktion der Flüssigkeitszufuhr auf unter 1,5 l pro Tag
Botulinumtoxin-A-Injektionen in die linke Unterkieferspeicheldrüse
Durchführung einer Positronenemissionstomographie-Computertomographie(PET-CT)-Untersuchung
Entfernung der linken Gl. submandibularis
Welches der folgenden Instrumente bzw. Verbrauchsmaterialien ist für die Durchführung einer Sialendoskopie nicht erforderlich?
Spülequipment (Spüllösung, Spritze, Verbindungsschlauch)
Lokalanästhetikum
Speichelgangsonden und Dilatatoren
Wundsperrer
Monitor mit Videokabel
Sie diagnostizieren bei einem Patienten einen sonographisch 2,8 mm durchmessenden Speichelstein im hinteren Drittel des rechten Wharton-Gangs. Welche der folgenden Therapieoptionen schlagen Sie dem Patienten vor?
Sialendoskopie in Lokalanästhesie
Gangschlitzung in Lokalanästhesie
Entfernung der Unterkieferspeicheldrüse
Spülung des Gangs mit Wasserstoffperoxidlösung
Transzervikale Steinextraktion über einen Submandibulektomiezugang
Welches der folgenden Krankheitsbilder stellt eine klassische Indikation zur Sialendoskopie dar?
Parotistumor im tiefen Blatt
Chronisch rezidivierende Parotitis
Akute Mumpsinfektion
Intraglandulärer Speichelstein von 8 mm Durchmesser
Ein 5 mm großer Stein direkt in der Caruncula
Was ist eine sinnvolle Kombination der Sialendoskopie mit einem weiteren Verfahren zur Therapie einer obstruktiven Speicheldrüsenerkrankung?
Zunächst Schlitzung des Wharton-Gangs von der Caruncula bis zum Drüsenhilus und dann Sialendoskopie
Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie einer Speichelgangstenose und anschließend Sialendoskopie
Visualisierung eines Steins in der Parotis mittels Sialendoskop und Steinextraktion von außen
Inzision des Stenon-Gangs bis zu dessen Knick um den M. masseter und dann Sialendoskopie
Sialendoskopie des Wharton-Gangs bei kleinem Stein in der Caruncula und anschließend extrakorporale Stoßwellenlithotripsie
Was ist eine Kontraindikation gegen eine Sialendoskopie?
Arterielle Hypertonie
Diabetes mellitus Typ 1
Chronische Rhinosinusitis
Asthma bronchiale
Eitrige Sialadenitis
Welchen Befund erkennen Sie auf dem sialendoskopischen Bild?
Speichelstein
Speichelgangstenose
Metallischer Fremdkörper im Gang
Knick im Speichelgang
Tumor des Speichelgangs
Sie können in der Sonographie ein etwa 7 mm großes Konkrement im rechten Stenon-Gang einer 43-jährigen Patientin feststellen. Der Stein befindet an der Vorderkante des M. masseter. Welches operative Verfahren würden Sie am ehesten empfehlen?
Sialendoskopische Entfernung mit Fangkörbchen
Totale Parotidektomie
Steinentfernung über ein Rendezvous-Verfahren
Entfernung über eine langstreckige Gangschlitzung
Aufdehnung des Stenon-Gangs und Kortikosteroidspülung
Bei der bis dahin unkomplizierten Sialendoskopie des linken Wharton-Gangs bemerken Sie eine Via falsa, einen „künstlichen Gang“ unter der Schleimhaut. Welches weitere Vorgehen ist am ehesten angeraten?
Fortsetzen der Sialendoskopie
Abbruch des Eingriffs
Übergehen zur Gangschlitzung
Verschluss der Läsion
Stenteinlage
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Schrötzlmair, F. Sialendoskopie. HNO 69, 239–246 (2021). https://doi.org/10.1007/s00106-021-01002-7
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00106-021-01002-7
Schlüsselwörter
- Sialolithiasis
- Speicheldrüsenerkrankungen
- Endoskopie des Verdauungstrakts
- Speicheldrüsen
- Munderkrankungen