Zusammenfassung
Die Otitis externa ist eine der häufigsten Infektionen im Kopf- und Halsbereich, da etwa 10 % aller Menschen mindestens einmal im Leben daran erkranken. Es handelt sich um eine Infektion der Kutis und Subkutis des äußeren Gehörgangs, die durch Bakterien, Viren und Pilze sowie durch Allergene oder degenerative toxische Substanzen verursacht wird. Als Begleiterscheinung kann sich eine Infektion des Trommelfells (Myringitis) entwickeln. Typischerweise treten ein einseitiger, selten beidseitiger Ohrenschmerz (Otalgie) sowie ein begleitender Hörverlust und manchmal auch Ausfluss aus dem Ohr (Otorrhö) auf. Im Allgemeinen ist die Otalgie einer der häufigsten Gründe für die Konsultation eines Hausarztes in Deutschland (4,2–7,7 %), insbesondere bei Kindern bis zu 14 Jahren.
Abstract
External otitis is one of the most common infections in the head and neck region, as about 10% of all people suffer from it at least once during their life. It is an infection of the cutis and subcutis of the outer ear canal caused by bacteria, viruses, and fungus as well as allergens or degenerative toxic substances. A concomitant infection of the eardrum (myringitis) may develop. Patients typically present with unilateral, rarely bilateral, earache (otalgia), with accompanying hearing loss and sometimes discharge from the ear (otorrhea). In general, otalgia is one of the most common reasons for consulting a general practitioner in Germany (4.2–7.7%), especially for children up to 14 years.
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13 January 2021
Zu diesem Beitrag wurde ein Erratum veröffentlicht: https://doi.org/10.1007/s00106-020-00987-x
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Interessenkonflikt
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Autoren
F. Simon: A. Finanzielle Interessen: Forschungsförderung zur persönlichen Verfügung: Förderprogramm für Forschung und Lehre (FöFoLe), Ludwigs-Maximilian-Universität (LMU) München, Friedrich-Baur-Stiftung, Ludwigs-Maximilian-Universität München. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Angestellter HNO-Arzt, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, LMU Klinikum München | Mitgliedschaft: Deutsche Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf-Hals-Chirurgie.
Wissenschaftliche Leitung
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Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
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Wissenschaftliche Leitung
M. Canis, München
T. Hoffmann, Ulm
J. Löhler, Bad Bramstedt
P. Mir-Salim, Berlin
S. Strieth, Bonn
CME-Fragebogen
CME-Fragebogen
Welcher ist der häufigste Erreger einer akuten diffusen Otitis externa?
Escherichia coli
Pseudomonas aeruginosa
Pilze
Coronaviren
Proteus mirabilis
Es kommt ein 76-jähriger Patient in Ihre Praxis, den Sie bereits seit vielen Jahren wegen mehrerer internistischer Diagnosen betreuen. Aktuell berichtet Ihnen der Patient, dass er seit knapp 4 Wochen unter rechtsseitigen Ohrenschmerzen sowie einer Hörminderung leide. In der Apotheke habe er nach Schilderung der Beschwerden bereits Ohrentropfen erhalten, die vorübergehend etwas Besserung gebracht hätten. Seit 3 Tagen habe er nun jedoch auch eine einseitige leichte Lähmung des Gesichts bemerkt, weshalb er nun doch etwas Sorge vor „etwas Schlimmerem“ habe. Welche der folgenden Erkrankungen könnte am ehesten die Beschwerden erklären?
Akute diffuse Otitis externa
Chronische Otitis externa
Nekrotisierende Otitis externa
Akute lokalisierte Otitis externa
Chronische Otitis media mesotympanalis
Welche internistische Erkrankung ist prädisponiert für die Entwicklung einer Otitis externa necroticans?
Arterielle Hypertonie
Adipositas
Herzinsuffizienz
Gastroösophageale Refluxkrankheit
Diabetes mellitus
Ihnen wurde ein Patient mit einer nekrotisierenden Otitis externa zur stationären Weiterbehandlung zugewiesen. Die Diagnose wurde durch den niedergelassenen Kollegen in Zusammenschau der klinischen Befunde einer chronischen Otitis externa sowie einer Computertomographie (CT) der Schädelbasis, welche knöcherne Arrosionen auf der betroffenen Seite zeigt, gestellt. Sie möchten nun ergänzend abklären, ob bei Nachweis einer knöchernen Affektion in der CT eine Osteomyelitis der Schädelbasis vorliegt. Welche Untersuchung veranlassen Sie für die weitere Abklärung?
Magnetresonanztomographie (MRT)
Knochenszintigraphie
Sonographie
Feinnadelaspiration
Elastographie
Welche der folgenden Erkrankungen stellt eine Differenzialdiagnose der chronischen Otitis externa dar?
Akute lokalisierte Otitis externa
Gehörgangsexostosen
Akustikusneurinom
Otosklerose
Gehörgangskarzinom
Welche Form der Otitis externa liegt am ehesten vor, wenn sich, bei sonst gesundem Patienten, zusätzlich zur Symptomatik im Gehörgang eine ipsilaterale Fazialisparese zeigt?
Nekrotisierende Otitis externa
Diffuse akute Otitis externa
Chronisch-rezidivierende Otitis externa
Lokalisierte akute Otitis externa
Seborrhoische Otitis externa
Ein 69-jähriger Patient stellt sich in Ihrer Sprechstunde mit zunehmender Hörminderung vor. Neben einer geringen Otorrhoe beklagt der Patient lediglich ein leichtes Völlegefühl. Der Patient wurde seit 6 Wochen mit antibiotischen Tropfen durch den Hausarzt behandelt, ohne Besserung. Ohrmikroskopisch sehen Sie eine den Gehörgang subtotal verlegende granulierende Raumforderung. Zudem tasten sich geschwollene Halslymphknoten ipsilateral. Welches weitere Vorgehen ist am ehesten zielführend?
Triamcinolonacetonid-haltige Creme
Entnahme einer Probeexzision
Systemische Glukokortikoide per os
Gehörgangserweiterungsplastik
Antimykotische Therapie
Welcher ist der häufigste Erreger einer akuten lokalen Otitis externa?
Escherichia coli
Enterokokken
Influenzaviren
Streptokokken
Staphylococcus aureus
Was ist ein typischer, prädisponierender Faktor für die Entwicklung einer Otitis externa chronica?
Piercing der Ohrmuschel
Traumatische Gehörgangsverletzung
Sensibilisierung gegenüber Waschmitteln
Morbus Addison
Chronische Tubenventilationsstörung
Bei Ihnen stellt sich ein junger Patient vor, der seit 3 Tagen unter einseitigen Ohrenschmerzen leidet. Die letzten Tage habe er bei sommerlichen Temperaturen mit Freunden am Badesee verbracht. Nun seien die Schmerzen jedoch so schlimm, dass er dringend Hilfe benötige. Bereits aufgrund der Anamnese hegen Sie den Verdacht, dass es sich um eine sog. Badeotitis handeln könnte. Welches Zeichen wäre bei der klinischen Untersuchung typisch für diese Verdachtsdiagnose?
Kieferhöhlenklopfschmerz
Mastoidklopfschmerz
Tragusdruckschmerz
Druckschmerz der Helix
Klopfschmerz temporal
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Simon, F. Diagnostik und Behandlung der Otitis externa. HNO 68, 881–888 (2020). https://doi.org/10.1007/s00106-020-00952-8
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