Zusammenfassung
Hintergrund
Mit dem APHAB-Fragebogen (Abbreviated Profile of Hearing Aid Benefit) kann das subjektive Hörvermögen in verschiedenen Situationen ermittelt werden. Eine Voruntersuchung ergab, dass manche APHAB-Fragen seltener beantwortet wurden als andere. Mit dieser Studie wurde die Alltagsrelevanz der einzelnen APHAB-Fragen ermittelt. Dabei wurde untersucht, ob diese einen Einfluss auf die Beantwortungshäufigkeit der einzelnen Fragen hat.
Methoden
Von Juni 2017 bis November 2017 wurde bei 517 schwerhörenden Probanden aus 11 HNO-Praxen in Schleswig-Holstein im Rahmen der Befragung mittels des APHAB-Fragebogens parallel die Alltagsrelevanz der einzelnen Fragen für die Befragten auf einer 4‑stufigen Antwortskala (häufig – manchmal – selten – nie) ermittelt. Die Antworten wurden in einer Kreuztabelle den APHAB-Fragen zugeordnet und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse
Der Mittelwert des Probandenalters lag bei 67,4 Jahren (±14,0 Jahre); 45,3 % der Teilnehmer waren weiblichen, 54,7 % männlichen Geschlechts. Eine APAHB-Frage (Nr. 21) wurde auffallend häufig nicht beantwortet. Insgesamt ließen sich 5 Verteilungstypen hinsichtlich der Alltagsrelevanz der APHAB-Fragen ermitteln. Im χ2-Test ließ sich keine Abhängigkeit der Häufigkeit einer Beantwortung der APHAB-Fragen in Abhängigkeit von der Alltagsrelevanz nachweisen (p < 0,001).
Schlussfolgerung
Es ließ sich kein Zusammenhang zwischen der Alltagsrelevanz einzelner APHAB-Fragen und der Häufigkeit ihrer Beantwortungen nachweisen. Die 5 Verteilungstypen können aber zur individuellen Bewertung einzelner Fragen hinzugezogen werden. Künftig sollte geklärt werden, ob die Alltagsrelevanz einen Einfluss auf die Bewertung einzelner APAHB-Fragen hat.
Abstract
Background
The Abbreviated Profile of Hearing Aid Benefit (APHAB) questionnaire measures subjective hearing impairment in different situations. Recently, a survey demonstrated that some APHAB questions were answered more rarely than others. This study aims to evaluate the everyday relevance of each APHAB question and investigate whether this relevance for daily life influences answer frequency.
Methods
Between July 2016 and November 2017, 517 hearing impaired patients from 11 ENT practices in Schleswig-Holstein, Germany, were evaluated using the APHAB. In parallel, the everyday relevance of each APHAB question for the subjects was assessed on a four-step scale (often/sometimes/rarely/never). The answers were listed in a cross table and statistically analyzed.
Results
The average age of all subjects was 67.4 years (±14.0 years); 45.3% were female and 54.7% were male. One APHAB question (no. 21) was answered noticeably less often than the others. Overall, five types of distribution for the everyday relevance of APHAB questions could be determined. Using the χ2-test, no correlation between the frequency of answers and their everyday relevance could be detected (p < 0.001).
Conclusion
No correlation between everyday relevance and answer frequency was detected. However, the five types of distribution could be used for an individual interpretation of single APHAB answers. In the future, a possible influence of everyday relevance on ranking within a specific APHAB answer should be investigated.
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Interessenkonflikt
S. Storz, R. Schönweiler, B. Wollenberg und J. Löhler geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Teilnahme aller Probanden war freiwillig und erfolgte nach schriftlicher Aufklärung und Zustimmung. Dieses Vorgehen wurde von der Ethikkommission des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, positiv bewertet (16-179A). Alle beschriebenen Untersuchungen am Menschen oder an menschlichem Gewebe wurden mit Zustimmung der zuständigen Ethikkommission, im Einklang mit nationalem Recht sowie gemäß der Deklaration von Helsinki von 1975 (in der aktuellen, überarbeiteten Fassung) durchgeführt.
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Storz, S., Schönweiler, R., Wollenberg, B. et al. Alltagsrelevanz der APHAB-Fragen. HNO 67, 825–835 (2019). https://doi.org/10.1007/s00106-019-0681-z
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Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00106-019-0681-z
Schlüsselwörter
- Hörtests
- Audiologische und otologische diagnostische Verfahren
- Diagnostische Verfahren und Prozeduren
- Schwerhörigkeit
- Ergebnisreproduzierbarkeit