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Management von Sprachentwicklungsstörungen und Aussprachestörungen bei Kindern

Teil 2: Behandlungsmöglichkeiten

Management of developmental speech-language disorders in children

Part 2: Intervention and remediation

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Zusammenfassung

Im ersten Teil der Fortbildung wurden Sprachentwicklungs- und Aussprachetests vorgestellt und die Bedeutung der Differenzialdiagnose zugrunde liegender Ursachen für die Diagnose einer Sprachentwicklungsstörung besprochen. Schwerpunkte des zweiten Teils sind die Möglichkeiten der Beratung und Schulung der Eltern sowie die verschiedenen Behandlungsmethoden der Sprachförderung und der ambulanten und stationären Sprachtherapie für die betroffenen Kinder. Diese Verfahren sollten entsprechend dem individuellen Entwicklungsalter eingesetzt werden. Speziell für die medizinische Sprach- und Sprechtherapieverfahren sind die Heilmittelrichtlinien zu beachten. Ein bisher wenig untersuchtes Thema sind „Risiken und Nebenwirkungen“ von Sprach- und Sprechtherapie, die es offensichtlich aber gibt, z. B. als Induktion eines Störungsbewusstseins beim behandelten Kind.

Abstract

In the first part of this seminar paper, speech-language development tests were presented and the importance of the differential diagnosis of the underlying causes of the diagnosed language development disorder was discussed. The second part focuses on counseling and training of the parents, as well as the different treatment methods used for speech-language therapy for affected children in out- and inpatient settings. These procedures should be applied according to the individual developmental age. The official guidelines are to be respected, especially for medical speech-language therapy. Generally underestimated issues are risks and side effects of language and speech therapy, which obviously do exist, e. g., as induction of consciousness of the disorder in the treated child.

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Abb. 1

Literatur

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Danksagung

Ich danke Herrn Dr. med. Karl Arthur Brill, in Saarbrücken niedergelassener Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie sowie HNO-Heilkunde, Kopf-und Halschirurgie, Vorsitzender des Landesverbandes Saarland des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V., für seine kritische Durchsicht der Arbeit und für seine Verbesserungsvorschläge.

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Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to R. Schönweiler.

Ethics declarations

Interessenkonflikt

R. Schönweiler gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren. Alle Patienten, die über Bildmaterial oder anderweitige Angaben innerhalb des Manuskripts zu identifizieren sind, haben hierzu ihre schriftliche Einwilligung gegeben. Im Fall von nichtmündigen Patienten liegt die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten oder des gesetzlich bestellten Betreuers vor.

Additional information

Redaktion

M. Canis, München

T. Hoffmann, Ulm

J. Löhler, Bad Bramstedt

P. Mir-Salim, Berlin

S. Strieth, Mainz

CME-Fragebogen

CME-Fragebogen

Welcher Ratschlag für die Eltern ist am wenigsten geeignet, die Sprachentwicklung und die Aussprache zu verbessern?

Die Eltern sollten ihre Kinder in Dialoge einbeziehen.

Die Eltern sollten falsch ausgesprochene Wörter beiläufig richtig wiederholen.

Die Eltern sollten ihren Kinder möglichst viel vorlesen.

Die Gesprächsinhalte sollten dem Entwicklungsstand angepasst werden.

Die mehrsprachige Erziehung sollte verschiedene Sprachen in einem Gespräch nutzen.

Für ein gesundes 2 Jahre altes Kind, das als „late talker“ klassifiziert wird, eignet sich als Maßnahme am besten:

Beratung der Eltern und/oder Schulung der Eltern

Sprachförderung

Sonderpädagogischer Förderbedarf

Ambulante Sprachtherapie

Stationäre Komplextherapie („Sprachheilkur“)

Für ein gesundes 3 Jahre altes mehrsprachig aufwachsendes Kind, das als „sprachentwicklungsgestört“ klassifiziert wird, eignet sich als Maßnahme am besten:

Beratung der Eltern und/oder Schulung der Eltern

Sprachförderung

Sonderpädagogischer Förderbedarf

Ambulante Sprachtherapie

Stationäre Komplextherapie („Sprachheilkur“)

Für ein gesundes 4 Jahre altes Kind, das als „sprachentwicklungsgestört“ klassifiziert wird, eignet sich als Maßnahme am besten:

Beratung der Eltern und/oder Schulung der Eltern

Sprachförderung

Sonderpädagogischer Förderbedarf

Ambulante Sprachtherapie

Stationäre Komplextherapie („Sprachheilkur“)

Für ein gesundes 4 Jahre altes Kind, das allgemein – auch sprachlich – wie 3 Jahre alt entwickelt ist, eignet sich als Maßnahme am besten:

Beratung der Eltern und/oder Schulung der Eltern

Sprachförderung

Sonderpädagogischer Förderbedarf

Ambulante Sprachtherapie

Stationäre Komplextherapie („Sprachheilkur“)

Für ein gesundes 5 Jahre altes Kind, das als „sprachentwicklungsgestört“ klassifiziert wird und mit ambulanter Sprachtherapie nicht schnell genug aufholt, eignet sich als Maßnahme am besten:

Beratung der Eltern

Sprachförderung

Sonderpädagogischer Förderbedarf

Ambulante Sprachtherapie

Stationäre Komplextherapie („Sprachheilkur“)

Ein für „late talker“ und Kinder mit umschriebenen Sprachentwicklungsstörungen untypischer Verlauf ist:

Vergrößerung eines sprachlichen Rückstands

Stagnation eines sprachlichen Rückstands

Aufholen eines sprachlichen Rückstands mit Restsymptomatik

Aufholen eines sprachlichen Rückstands mit Normalisierung

Aufholen eines sprachlichen Rückstands mit überdurchschnittlichen Sprachleistungen

Der sog. sonderpädagogische Förderbedarf ist typischerweise ...

angebotsorientiert, nicht auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt und wird in einer Kleingruppe durchgeführt (ein Behandler, mehrere Kinder).

angebotsorientiert, auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt und eine Einzelmaßnahme (ein Behandler, ein Kind).

bedarfsorientiert, nicht auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt (ein Behandler, mehrere Kinder).

bedarfsorientiert, auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt und wird in einer Kleingruppe durchgeführt (ein Behandler, mehrere Kinder).

bedarfsorientiert, auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt und eine Einzelmaßnahme (ein Behandler, ein Kind).

Medizinische Sprach- oder Sprechtherapien für sprachentwicklungsgestörte oder aussprachegestörte Kinder sind typischerweise ...

angebotsorientiert, nicht auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt und wird in einer Kleingruppe durchgeführt (ein Behandler, mehrere Kinder).

angebotsorientiert, auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt und eine Einzelmaßnahme (ein Behandler, ein Kind).

bedarfsorientiert, nicht auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt (ein Behandler, mehrere Kinder).

bedarfsorientiert, auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt und wird in einer Kleingruppe durchgeführt (ein Behandler, mehrere Kinder).

bedarfsorientiert, auf das individuelle Störungsmuster abgestimmt und eine Einzelmaßnahme (ein Behandler, ein Kind).

Die Notwendigkeit Unterstützter Kommunikation („UK“, Talker) ist typisch für Kinder mit ...

umschriebenen Sprachentwicklungsstörungen.

Stottern.

Mutismus.

Down-Syndrom.

Angelman-Syndrom.

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Schönweiler, R. Management von Sprachentwicklungsstörungen und Aussprachestörungen bei Kindern. HNO 66, 565–574 (2018). https://doi.org/10.1007/s00106-018-0510-9

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