Liebe Leserinnen und Leser,

die diesjährige, 87. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO) im Mai 2016 in Düsseldorf steht unter dem Motto „Evidenz/Transparenz: HNO – Quo vadis?“.

Gerade das Thema „Erhöhung der Evidenz in Diagnostik und Therapie durch qualitativ hochwertige klinische Studien“ ist ein besonderes Anliegen unserer wissenschaftlichen Fachgesellschaft und fand Ausdruck in der Gründung des Deutsche Studienzentrums HNO-Heilkunde (DSZ-HNO, http://dsz-hno.hno.org/) und in der Initiierung von ersten bundesweiten Studien.

Die Referate auf der Jahrestagung behandeln Themen zu Evidenz und Evidenzlücken im Praxisalltag, zur Behandlung nichttumoröser Tonsillenerkrankungen, zur Behandlung der behinderten Nasenatmung und der Rhinosinusitis, zur Behandlung der gestörten Mittelohrbelüftung sowie der Otitis media, zur Tinnitustherapie, zur Chirurgie des Kehlkopfkarzinoms, zu medikamentös zu behandelnden, nichttumorösen Erkrankungen im Gebiet der HNO-Heilkunde und zur Implementierung von Studienergebnissen in Leitlinien und deren Umsetzung in der Klinik. Die „Keynote lectures“ und die eingeladenen Hauptvorträge umfassen ergänzende Themen, wie die Kommunikation mit dem Krebspatienten, die Finanzierbarkeit der Onkologie, die zielgerichtete Therapie beim Hautkrebs, die zukünftige Bedeutung der Radio(chemo)therapie für die Behandlung von Oropharynxkarzinomen, gerontologische Aspekte in der HNO-Heilkunde, aber auch das Thema Rhinoplastik.

Das Motto der diesjährigen DGHNO-Versammlung: „Evidenz/Transparenz: HNO – Quo vadis?“

Einige der Hauptvorträge wurden von den Vortragenden im Rahmen dieser Leitthemenausgabe in schriftlicher Form dargelegt.

Herr Heinrich, Präsident des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte e. V. und sein Stellvertreter Herr Löhler fassen die wichtigsten aktuellen Trends in Gesellschaft, Medizin und Politik und ihre Auswirkungen auf die Zukunft der HNO-Heilkunde zusammen.

Herr Teymoortash und Mitarbeiter erörtern die Herausforderungen bei der Behandlung älterer Menschen mit malignen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich.

Herr Knecht widmet sich der Frage, ob Radio(chemo)therapie als zukünftiger Standard für die Behandlung von Oropharynxkarzinomen angesehen werden kann.

Herr Plontke und Mitarbeiter stellen den Weg von der Planung zur Konzeption einer der ersten beiden klinischen Studien des Deutschen Studienzentrums HNO-Heilkunde (DSZ-HNO) – der HODOKORT-Studie – anhand der wesentlichen Punkte des Studienprotokolls sowie den Weg zur Finanzierung der Studie vor.

Die Veröffentlichung von Studienprotokollen in einer wissenschaftlichen Zeitschrift mag neu und ungewöhnlich erscheinen, ist aber international nicht unüblich und gibt einen detaillierten Einblick in die Fragestellungen und Methoden der, meist über Jahre hinweg laufenden, kontrollierten, klinischen Studien. Wie in der zusätzlich zum Leitthema veröffentlichen Arbeit von Herrn Zirkler und Mitarbeitern berichtet, können hier auch Erkenntnisse, wie z. B. Erfahrungen im Rahmen der Rekrutierung von Studienpatienten bei laufenden Studien, diskutiert werden und so einen Einfluss auf das Studiendesign ähnlicher, aktuell geplanter klinischer Studien in anderen Zentren haben.

Ich wünsche Ihnen allen einen informativen und erlebnisreichen Kongress und eine interessante Lektüre in diesem Leitthemenheft.

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Prof. Dr. med. Jochen A. Werner

Präsident der DGHNO

Kongresspräsident

Gastherausgeber