Dieses HNO-Heft ist Herrn Prof. Dr. Heinz Maier gewidmet, der am 30. Juni 2015 den aktiven Dienst als Sanitätsoffizier und Direktor der HNO Klinik am Bundeswehrkrankenhaus beendete und in den Ruhestand trat.

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Prof. Dr. Heinz Maier

Prof. Heinz Maier studierte in Würzburg Medizin und Kunstgeschichte. Nach Abschluss des Medizinstudiums im Jahre 1979 begann er seine medizinische Karriere in der Inneren Medizin in Würzburg im Herzkatheterlabor.

Nach dieser Zeit hatte Prof. Maier erstmals Kontakt mit der Bundeswehr. Er diente im Rahmen seiner Wehrpflicht als Stabsarzt im VBK 64 und als Standortarzt am Standort Würzburg.

Danach wechselte Prof. Maier zur Facharztausbildung zum Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an die Universitätsklinik Heidelberg. Die Heidelberger Jahre waren für ihn beruflich sowie privat von großer Bedeutung. Die beruflichen Erfolge seines Mentors Prof. Weidauer führten diesen zu einem Ruf als Ordinarius an die Universitätsklinik Gießen, an die auch Prof. Maier mit ihm wechselte. Nach der Emeritierung von Prof. Boenninghaus und dem Ruf von Prof. Weidauer auf den Lehrstuhl für HNO-Heilkunde der Universität Heidelberg wurde auch Prof. Maier nach seiner Habilitation 1989 im Jahre 1993 auf die Stelle des stellvertretenden Klinikdirektors berufen.

1994 wurde Prof. Maier zum Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm berufen. Beeindruckt von der Onkologie und den neuen Möglichkeiten, die sich Mitte der 1980er-Jahre auftaten, war er diesem Teil der HNO-Heilkunde besonders zugetan. Daneben war sein Forschungsschwerpunkt die Physiologie und Pathophysiologie der großen Kopfspeicheldrüsen.

Seine Pionierarbeit hat eine ganze Generation von Forschern inspiriert. Prävention war ein wichtiger Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit. Alkohol und Tabak und deren Wirkung oder auch Nebenwirkung auf die Schleimhaut des oberen Aerodigestivtraktes war einer seiner großen Forschungsschwerpunkte. Die Heidelberger Fall-Kontrollstudien, die zu den größten querschnittlichen Untersuchungen zum Thema Beruf und Krebs zählen, die je in Deutschland durchgeführt wurden, sind eine wesentliche Grundlage seiner wissenschaftlichen Arbeit. Hiermit hat Prof. Maier Pionierarbeit geleistet und einer ganzen Generation von Forschern neue Impulse gegeben.

Bereits früh erkannte Prof. Maier die Notwendigkeit der Stimmrehabilitation von laryngektomierten Patienten und entwickelte eine nach ihm benannte neue Operationsmethode. Viele Tumorpatienten verdanken Prof. Maier die Möglichkeit zur Kommunikation nach der Kehlkopfentfernung. Prof. Maier ist Autor von mehr als 400 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und hat bis heute weit mehr als 100 Doktoranden promoviert.

Darüber hinaus ist Prof. Maier an diversen internationalen Kooperationsprogrammen für universitäre Ausbildung und Weiterbildung beteiligt.

Nach seinem Ruf auf die Position des Direktors der HNO-Heilkunde am Bundeswehrkrankenhaus Ulm hat er diese Klinik mit Engagement und Herzblut zu dem gemacht, was sie heute ist – eine im Vergleich mit zivilen Universitätskliniken gleichrangige Klinik auf Topniveau.

Prof. Maier fungierte darüber hinaus als aktives Mitglied der Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW) und amtierte dort in verschiedenen Positionen, u. a. als Präsident der DGPW.

Internationale humanitäre Hilfe, sei es im Rahmen seiner Auslandseinsätze mit der Bundeswehr, sei es als Vorsitzender des Hilfsvereins Support, war ein Herzensanliegen von Prof. Maier. Unter seiner Leitung konnten in den letzten Jahren Millionen Euro an Sach- und Geldspenden in humanitäre Hilfsprojekte investiert werden.

Das medizinische und soziale Gesamtwerk von Prof. Heinz Maier wurde folgerichtig bereits 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz honoriert.

Die Pläne für die Zukunft sind klar definiert und am besten mit einem Zitat von Augustinus charakterisiert:

Bedenke: Ein Stück des Weges liegt hinter Dir, ein anderes Stück hast Du noch vor Dir. Wenn Du verweilst, dann nur, um Dich zu stärken, aber nicht, um aufzugeben.

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Matthias Tisch