Verordnung von Aphasietherapien

Zusammenfassung

Eine Aphasie oder Dysarthrie führt häufig zu einer massiven Beeinträchtigung der Kommunikationsfähigkeit betroffener Patienten, gleichzeitig wird die Möglichkeit zur sozialen Partizipation eingeschränkt. Deshalb ist es verständlich, wenn vom Patienten selbst oder von den Angehörigen der Wunsch nach einer intensiven, kontinuierlichen sprachtherapeutischen Behandlung geäußert wird.

Wird der HNO-Arzt gebeten, eine Therapie zu verordnen, muss er einerseits darauf achten, dass der Patient eine in Art und Umfang bedarfsorientierte Therapie erhält, andererseits muss er sich häufig auf Fremdbefunde verlassen und auch auf eine wirtschaftliche Verordnungsweise achten. Dies kann insbesondere dann zu Problemen führen, wenn eine Therapieverordnung trotz Wunsch des Patienten oder der Angehörigen ganz oder hinsichtlich des erwünschten Umfangs versagt wird.

Als Hilfestellung für die Praxis werden hier, basierend auf den aktuellen Hilfs- und Heilmittelrichtlinien, Hinweise gegeben, wie diesen genannten Anforderungen Rechnung getragen und Patienten und Angehörige entsprechend beraten werden können.

Abstract

Aphasia often leads to severe restrictions in communicative behaviour and social participation. Therapeutic strategies aiming at improving communicative competence usually have to be carried out over a long period and may be very costly.

If prescribed, such therapies will be financed by the health insurance systems. Prescriptions, however, must respect the individual needs of a patient as well as certain restrictions outlined in insurance guidelines. This can lead to problems if the patient’s or relatives’ wish for therapy is completely or partially ignored.

Here we discuss the rational for prescribing therapy for aphasia patients based on current guidelines and discuss how the patients and relatives can be best advised.