Anwendung des „Sprachverständnistests für komplexe syntaktische Strukturen (nach D.V. Bishop)“ bei 6- bis 8-jährigen Grundschülern

Zusammenfassung

Für die Differenzialdiagnostik von Auffälligkeiten im Hör- und Sprachbereich bei Kindern im Grundschulalter fehlten bis dato standardisierte und normierte Tests zur Prüfung des Sprachverständnisses. Der informelle „Sprachverständnistest für komplexe syntaktische Strukturen“ (SKSS), eine gekürzte und ins Schweizerdeutsch übersetzte Modifikation des TROG von Bishop wurde auf seine logisch-inhaltliche Gültigkeit untersucht, Schwierigkeitsindizes, Trennschärfe, Reliabilität und Prozentränge als Richtwerte für die Auswertung errechnet. Bei 63 Kindern aus 4 ersten (mittleres Alter 6;9) und 84 Kindern aus 5 zweiten Grundschulklassen (mittleres Alter 8;2) wurde der SKSS durchgeführt. Die logisch-inhaltliche Analyse ergab, dass 4 Prüfsätze inhaltlich nicht eindeutig waren. Diese wurden aus der weiteren Auswertung herausgenommen. Der Test wies in beiden Altersgruppen eine relativ geringe Schwierigkeit auf. Es zeigte sich aber ein deutlicher Unterschied zwischen den Gruppen, auch in der Reliabilität. Der SKSS ist in beiden Gruppen als Screening sinnvoll. Er ermöglicht sowohl eine qualitative Auswertung als auch über die ermittelten Prozentränge eine quantitative Auswertung.

Abstract

Standardized tests for speech comprehension have been lacking for the diagnostic investigation of primary school children with problems in hearing and speech development. The informal speech comprehension test for complex syntactic structures (“Sprachverständnistest für komplexe syntaktische Strukturen”, SKSS), a shortened and in Swiss German translated modification of the Test for Reception of Grammar of Bishop, was analyzed for its logical validity of content, difficulty indices, selectivity, reliability and standard values in percent. We conducted the SKSS on 64 primary school children (first grade, average age 6.9 years) and 84 primary school children (second grade, average age 8.2 years). Four test sentences were excluded because of their ambiguous nature. The remaining 26 test sentences most often indicated low difficulty. However, there was an obvious difference between the two groups in terms of difficulty as well reliability. Based on our results, the test proved to be useful for screening. It allows both quantitative and qualitative interpretations.