Rekonstruktion des Steigbügeloberbaus beim Meerschweinchen mit einer Biovitrokeramik und Silikonfolie

Zusammenfassung

Hintergrund. Im Ergebnis waren Bemühungen zur Fixation von Implantaten auf der Steigbügelfußplatte bislang unzufriedenstellend.

Methodik. Bei 6 Meerschweinchen wurde der Steigbügeloberbau abgetragen und eine Biovitrokeramik (Bioverit^®) auf die Fußplatte gestellt. Zur Vermeidung von Verknöcherungen mit der Mittelohrwandung wurde eine Silikonfolie zwischen Implantat und rundem Fenster eingelegt.Zur Kontrolle wurde bei 3 Tieren nach Entfernung des Oberbaus ein autologes Ossikel replantiert.Bei 6weiteren Tieren wurde eine Scheinoperation (nur Abtragung des Steigbügeloberbaus) durchgeführt.

Ergebnisse. Statt der erhofften Verknöcherung des Bioverit^®-Implantats ausschließlich mit der Fußplatte bildete sich nach durchschnittlich 21 Wochen neuer Knochen am Steigbügel, an der Mittelohrwandung, am Implantat und um die Silikonfolie.Bei den Kontrolltieren kam es zur knöchernen Fixation der Ossikel an Fußplatte und Mittelohrwand und zur spontanen bogenförmigen Reparation des Oberbaus.

Schlussfolgerung. Das Meerschweinchen war als Modell für die Rekonstruktion der Ossikelkette wegen seiner starken Knochenneubildungsfähigkeit nur eingeschränkt geeignet. Allerdings war eine knöcherne Verbindung zwischen Biovitrokeramik und Steigbügelfußplatte möglich.

Abstract

Background. The reconstruction of the stapes superstructure is still a problem.Efforts for the fixation of implants on the footplate did not show satisfying results yet.

Methods. In 6 guinea pigs a biovitro ceramic (Bioverit^®) was placed on the stapes footplate after removal of the superstructure.The exclusive bony fixation of the implants on the footplate should be achieved by the use of silicone foils.For control purposes replantation of autologeous ossicles was done in one group of 3 animals and a sham operation was performed without any use of implants in the other group of 6 guinea pigs.

Results. After 21 weeks not only bony fixation of the implant with the footplate was observed, but furthermore with the wall of the middle ear.Bone formation was detected along the silicone foils. In the first control group of animals we found bony fixation of the replanted ossicles and even a bowshaped reconstruction of the stapes superstructure in the second.

Conclusions. The guinea pig was not an ideal model for questions of middle ear reconstructions due to its enormous potential for bone formation. In this animal model bony fixation of glass-ceramic with the stapesfootplate could be induced.