Prävalenz psychischer Auffälligkeiten bei dermatologischen Patienten in einer Akutklinik

Zusammenfassung

Angaben über die Prävalenz psychischer Auffälligkeiten liegen für die meisten somatischen Krankheitsgruppen vor. Für dermatologische Patienten fehlen entsprechende Daten. Die vorliegende Studie, die im Frühjahr 1998 durchgeführt wurde, überprüft, wie hoch der Anteil psychischer Auffälligkeiten bei n=247 dermatologischen Patienten einer Akutklinik ist. Unter Verwendung der deutschen Form des international erprobten Screeningverfahrens Hospital Anxiety and Depression Scale ergibt sich in Abhängigkeit von der zugrundegelegten Sensitivität des Verfahrens eine Prävalenz zwischen 25,9% und 31%. Damit ist die Prävalenz deutlich höher als in gesunden Vergleichsgruppen und leicht höher als bei onkologischen, kardiologischen und neurologischen Patienten. Differenziert nach den einzelnen dermatologischen Krankheitsgruppen fällt auf, daß– anders als erwartet – nicht die Tumorpatienten besonders hohe Prävalenzwerte aufweisen, sondern die sog. Kollagenosepatienten und solche mit chronisch entzündlichen Dermatosen oder mit angiologischen Erkrankungen. Diese Ergebnisse verdeutlichen die erforderliche psychologische Betreuung dermatologischer Patienten und die Notwendigkeit, effektive spezifische psychologische Therapiestrategien zu etablieren.

Summary

There is a lot of information in the literature about psychological disturbances in somatic diseases. For dermatological patients such data are not available. In early spring 1998 we studied the psychological changes in 247 hospitalized patients in the dermatological department of the Ruhr University Bochum. We used the German version of the internationally accepted Hospital Anxiety and Depression Scale. We found the prevalance of psychological alterations ranged between 25,9% and 31%. The prevalence of psychological disturbances was a little higher than that seen in oncological, cardiological or neurological patient populations. Surprisingly skin cancer patients were less affected than patients with chronic inflammatory or angiological diseases. These results underline the necessity of improved psychological therapeutical strategies which must be standardized and evaluated.