Skip to main content
Log in

Melanomprävention durch Sonnenschutzmaßnahmen im Kindesalter Zeitliche Veränderungen im Bewußtsein von Eltern

Zeitliche Veränderungen im Bewußtsein von Eltern

  • Originalien
  • Published:
Der Hautarzt Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Zahlreiche epidemiologische Studien zu Risikofaktoren des malignen Melanoms belegen die bedeutende Rolle, welche der exzessiven Exposition gegenüber ultravioletter (UV) Strahlung, insbesondere im Kindesalter, bei der Ätiologie des Melanoms zukommt. An Eltern von Kleinkindern gerichtete Aufklärungskampagnen über Sonnenschutzmaßnahmen im Kindesalter wurden in mehreren Ländern entwickelt. Die Propagierung entsprechenden Wissens in Deutschland war Gegenstand der von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) durchgeführten Aufklärungsaktionen unter Einbeziehung verschiedener Institutionen des deutschen Gesundheitswesens und der Medien ab dem Jahre 1993. Um einen ersten Eindruck der Auswirkungen dieser gesundheitsaufklärerischen und erzieherischen Bemühungen auf das Wissen und Verhalten der Eltern zu erhalten, wurden in Göttingen an allen 56 Kindergärten 2 zeitversetzte Querschnittsstudien mit demselben standardisierten Erhebungsinstrument durchgeführt. Die erste Befragung im Frühjahr 1993 (somit vor der Kampagne) umfaßte 1341 auswertbare Fragebögen, während die zweite Welle im Herbst 1994 (somit nach der Kampagne) einen Rücklauf von 1150 auswertbaren Fragebögen erbrachte. Der Wissensstand der Eltern über die Risiken der Melanomentstehung hatte sich in der 2. Befragung signifikant verbessert. Das Verhalten der Eltern hinsichtlich der von ihnen ergriffenen Schutzmaßnahmen beim Aufenthalt ihrer Kinder im Freien (unterschieden nach Strand und Garten) veränderte sich ebenfalls eindeutig. Einen optimalen textilen Sonnenschutz praktizierten in der 1. Befragung 21% der Eltern am Strand (36% im Garten). Diese Zahlen stiegen auf 34% (Strand) bzw. 57% (Garten) in der 2. Befragung. Der Anteil der Kinder, die den zurückliegenden Sommer (1992 in der 1. Befragung, 1994 in der 2. Befragung) ohne Sonnenbrand und Hautrötung überstanden hatte, stieg von 39% auf 51%. Geschlechtsspezifische Unterschiede im Verhalten der Eltern waren auffällig, so wurden Jungen besser geschützt als Mädchen. Das verwendete Design zweier zeitversetzter Querschnittsstudien kann methodisch nicht einwandfrei klären, ob die beobachteten positiven Veränderungen eine direkte Konsequenz der Aufklärungskampagne zu Sonnenschutzmaßnahmen im Kindesalter sind. Zweifelsfrei ist allerdings zu konstatieren, daß eine Verbesserung des Wissensstandes der betroffenen Eltern und eine Veränderung ihres Verhaltens in Richtung eines besseren Schutzes ihrer Kinder vor UV-Exposition stattgefunden hat. Diese Ergebnisse bieten somit Evidenz, von einem Erfolg der gesundheitsaufklärerischen und -erzieherischen Maßnahmen auszugehen, und unterstreichen die Notwendigkeit, derartige Aktivitäten in der Zukunft fortzusetzen.

Summary

Numerous epidemiological studies on risk factors of malignant melanoma confirm the etiologic role of excessive UV-exposure especially in childhood. Preventive educational campaigns directed to parents of pre-school children have been inaugurated in several countries. In Germany the information was distributed by the ”Working group for Preventive Measures in Dermatology” in cooperation with different public health institutions and the media starting in 1993. To evaluate the influence of these efforts on the knowledge and behaviour of the parents, two successive cross-sectional studies at all 56 nursery schools using the same standardised questionnaire were performed. The first interview took place in spring 1993 (before the campaign) with 1341 evaluable questionnaires’, the second in fall 1994 (after the campaign) with 1150 evaluable questionnaires. The knowledge of the parents on melanoma risk factors was significantly improved in the second interview. Also the parental behavior regarding sun-protective measures when their children were outdoor at the beach or in the garden definitely changed. In 1993 the best textile sun protection was used by 21% of the parents at the beach and 36% in the garden. These numbers rose to 34% (beach) and 57% (garden) by the second interview. The percentage of children with no sunburn recorded during the preceding summer rose from 39% to 51%. According to the child’s gender the parental behavior was different between the sexes; boys were always better protected than girls. The design of this study with two cross-sectional surveys in the same population does not provide a methodologically sound basis for attributing the observed positive changes to the campaign. Without any doubt it can be stated that the parental knowledge and their attention to sun protection in their children showed substantial improvement in the second survey after the campaign. Thus, these results provide some evidence for the success of the preventive activities and confirm the necessity to continue with such activities.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Kölmel, K., Pfahlberg, A. & Gefeller, O. Melanomprävention durch Sonnenschutzmaßnahmen im Kindesalter Zeitliche Veränderungen im Bewußtsein von Eltern. Hautarzt 48, 391–396 (1997). https://doi.org/10.1007/s001050050599

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s001050050599

Navigation