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Kaposi-Sarkome bei kaukasischen Frauen Klinische, laborchemische und endokrinologische Untersuchungen bei acht Frauen mit HIV-assoziierten oder klassischen Kaposi-Sarkomen*

Klinische, laborchemische und endokrinologische Untersuchungen bei acht Frauen mit HIV-assoziierten oder klassischen Kaposi-Sarkomen*

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Zusammenfassung

Klassisches und epidemisches (HIV-assoziiertes) Kaposi-Sarkom (KS) sind Tumoren, die in der weißen Bevölkerung überwiegend Männer betreffen. Die Gründe hierfür sind unbekannt. Im Patientenkollektiv der Frankfurter Universitätshautklinik wurden KS bei 299/751 (40%) männlichen und 5/72 (18%) weiblichen AIDS-Patienten diagnostiziert. In einer vergleichenden Studie wurden 8 Frauen (5 HIV + , 3 HIV ) mit KS klinisch, immunologisch und endokrinologisch (Sexualhormone) untersucht. Klinisch zeigten sich die auch bei Männern zu beobachtenden, charakteristischen Unterschiede im Verlauf (KS bei HIV + aggressiver), Verteilungsmuster (KS bei HIV oft an den Beinen, bei HIV + eher disseminiert, fazial und viszeral) und Erkrankungsalter (mittleres Alter HIV + -Frauen mit KS=38 Jahre, HIV -Frauen mit KS=71 Jahre). Im Vergleich zu HIV + -Männern verläuft das KS bei HIV + -Frauen besonders rasch progredient und frühzeitig mit viszeralen Symptomen. Immunologisch (CD4/CD8) zeigten die HIV + -Frauen eine zelluläre Immundefizienz, die HIV -Frauen keine wesentliche Beeinträchtigung. Alle endokrinologisch untersuchten Frauen mit KS (n=7) zeigten auffällige und gegenüber einer Kontrollgruppe (n=11) erniedrigte Hormonwerte: niedriges Östradiol (7/7), niedriges LH (4/6), niedriges Progesteron (3/5). Auch wenn die Ursachen für die erniedrigten Östradiolwerte unterschiedlich sind (Drogenabusus, Marasmus, Menopause), scheint der Östrogenmangel einen gemeinsamen Faktor in der Ätiopathogenese des klassischen und HIV-assoziierten KS bei Frauen darzustellen. Ein Zusammenhang zwischen analen oder fäkal-oralen Sexualpraktiken in der Anamnese und der Manifestation eines KS bzw. einem besonders aggressiven Verlauf konnte bei den 8 Frauen mit KS nicht gezeigt werden.

Summary

Classic and HIV-associated Kaposi's sarcoma (KS) are predominantly found in male Caucasians. It is unclear why KS is so rare in women. At the Department of Dermatology, University of Frankfurt, epidemic KS was diagnosed in 299/751 (40%) male and 5/72 (18%) female HIV-infected patients. To detect common parameters regarding immunodeficiency, hormonal disturbances, abnormalities in clinical course, or sexual practices, data of eight women with KS (five HIV+, three HIV) were compared. In HIV+ women KS is more aggressive than in HIV women and more aggressive than in HIV+ men. Early and frequent visceral involvement and no preference for the lower extremities are found. Compared to HIV women with KS, HIV+ women are generally younger (mean age 38 vs 71 years) and significantly immunodeficient (reduced absolute CD4 cell count and CD4/CD8 ratio). All women with KS investigated for sexual hormones (7/8) showed abnormalities: 7/7 had low oestrogens, 4/6 low LH and 3/5 low progesterone. Controls (n=11, HIV+ without KS) showed a clear trend for higher serum levels of sexual hormones, but the difference was not significant. Although different reasons for low levels of oestrogens (drug abuse, marasmus, menopause) must be considered, the lack of oestrogens seems to be a common finding in HIV+ and HIV women with KS. There was no correlation between sexual practices (anal or oral-faecal contacts) and the manifestation or aggressiveness of KS.

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Eingegangen am 6. September 1993 Angenommen am 15. Januar 1995

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Schöfer, H., Röder, C. Kaposi-Sarkome bei kaukasischen Frauen Klinische, laborchemische und endokrinologische Untersuchungen bei acht Frauen mit HIV-assoziierten oder klassischen Kaposi-Sarkomen*. Hautarzt 46, 632–637 (1995). https://doi.org/10.1007/s001050050310

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/s001050050310

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