Andrologische Einflußfaktoren der In-vitro-Fertilisation

Zusammenfassung.

Ziel der Studie war die Ermittlung andrologischer Einflußfaktoren auf die In-vitro-Fertilisation (IVF). Es wurden 151 Ejakulate von 130 Patienten untersucht. Die Befruchtung einer Eizelle ging mit signifikant höherer Konzentration, Gesamtmotilität und Progressivmotilität der Spermatozoen einher. Die Progressivmotilität wies die engste Korrelation zur Befruchtungsrate auf (r=+0,427) und war als einziger Parameter auch signifikant mit dem Eintritt einer Schwangerschaft assoziiert. Die Analyse der Minimalwerte ergab, daß es bereits bei einer Ausgangskonzentration von 4,5×10⁶ Spermatozoen/ml und bei einer Progressivmotilität von nur 20% zur Befruchtung von Eizellen kam. Die biochemischen Parameter Fruktose, Zitrat und neutrale α-Glukosidase als Markersubstanzen der Bläschendrüsen-, Prostata- und Nebenhodenfunktion zeigten keine Unterschiede in bezug auf Befruchtung oder Nicht-Befruchtung der Eizellen. Mittelgradig erhöhte Granulozyten-Elastasewerte zwischen 250 und 1000 ng/ml waren nicht mit einer verminderten Fertilisationsrate assoziiert. Beim Vorliegen einer Samenwegsentzündung (PMN-Elastase >1000 ng/ml) kam es in 2 Fällen trotz guter Spermiogrammwerte zu keiner Fertilisation der Oozyten. Die Ergebnisse zeigen, daß der Erfolg einer In-vitro-Fertilisation entscheidend von andrologischen Parametern beeinflußt wird.

Abstract.

The purpose of the study was to identify semen parameters relevant for in vitro fertilization (IVF). A total of 151 ejaculates from 130 patients were analyzed. There was a significant association between successful IVF, high sperm concentration and good sperm motility. Progressive sperm motility correlated best with successful fertilization of oocytes (r=+0.427) and was the only parameter significantly linked to pregnancy. Very low values were sufficient for fertilization in vitro: a sperm concentration of 4.5×10⁶/ml and a progressive sperm motility of 20%. The results of analysis of fructose, citrate and neutral α-glucosidase as markers of seminal vesicle, prostate and epididymal functions were not different in fertilizing and non-fertilizing semen samples. Moderate increases in granulocyte elastase levels, between 250 and 1000 ng/ml, did not influence IVF. However, two patients with genital tract inflammation (PMN-elastase >1000 ng/ml) did not fertilize despite excellent semen parameters. These results stress the importance of andrological factors for in vitro fertilization outcome.