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Nasenrekonstruktion mit dem paramedianen Stirnlappen

Nasal reconstruction with paramedian forehead flaps

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Der Hautarzt Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Nase hat eine entscheidende Funktion in der ästhetischen Wahrnehmung des Gesichts. Die ästhetische Deckung von Defekten an der Nase ist daher von besonderer Wichtigkeit. Die sonnenexponierte Lage stellt jedoch ein besonderes Risiko für die Entwicklung von NMSC („non-melanoma skin cancer“) oder Melanomen dar. Nach Tumorexzision ist die Größe des Defekts für den Defektverschluss entscheidend. Darüber hinaus stellen mehrschichtige Defekte, bei denen auch der Knorpel oder die Schleimhaut plastisch rekonstruiert werden müssen, eine besondere Herausforderung für den/die Chirurg:in dar. Je nach Ausmaß von Defekten an der Nase gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Rekonstruktion vorzunehmen. Dieser Beitrag gibt eine Übersicht über den paramedianen Stirnlappen, die Indikationsstellung sowie die Durchführung.

Abstract

The nose has an important function in the esthetic perception of the face. The esthetic coverage of defects on the nose is therefore of particular importance; however, the position is exposed to sunlight and poses a particular risk for the development of non-melanoma skin cancer (NMSC) and melanomas. After tumor excision, the size of the defect is decisive for defect closure. In addition, multilayer defects in which the cartilage or mucous membranes must be reconstructed by plastic surgery, represent a particular challenge for the surgeon. There are various options for reconstruction depending on the extent of the defects on the nose. This article gives an overview of the paramedian forehead flap, the indications and implementation.

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Correspondence to Dominik Schlarb.

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Interessenkonflikt

Gemäß den Richtlinien des Springer Medizin Verlags werden Autoren und Wissenschaftliche Leitung im Rahmen der Manuskripterstellung und Manuskriptfreigabe aufgefordert, eine vollständige Erklärung zu ihren finanziellen und nichtfinanziellen Interessen abzugeben.

Autoren

M.-L. Schiffmann: A. Finanzielle Interessen: M.-L. Schiffmann gibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Assistenzärztin für Dermatologie, Universitätsklinik Münster. D. Schlarb: A. Finanzielle Interessen: D. Schlarb gibt an, dass kein finanzieller Interessenkonflikt besteht. – B. Nichtfinanzielle Interessen: Oberarzt, Leiter des OP-Bereiches der Hautklinik, Universitätsklinikum Münster | Mitgliedschaften: Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen, Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, Deutsche Gesellschaft für Dermatochirurgie.

Wissenschaftliche Leitung

Die vollständige Erklärung zum Interessenkonflikt der Wissenschaftlichen Leitung finden Sie am Kurs der zertifizierten Fortbildung auf www.springermedizin.de/cme.

Der Verlag

erklärt, dass für die Publikation dieser CME-Fortbildung keine Sponsorengelder an den Verlag fließen.

Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien. Für Bildmaterial oder anderweitige Angaben innerhalb des Manuskripts, über die Patienten zu identifizieren sind, liegt von ihnen und/oder ihren gesetzlichen Vertretern eine schriftliche Einwilligung vor.

Additional information

Wissenschaftliche Leitung

E. Gaffal, Magdeburg

S. Ständer, Münster

R.-M. Szeimies, Recklinghausen

A. Zink, München

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CME-Fragebogen

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Welche Aussage zur Planung des paramedianen Stirnlappens ist richtig?

Der paramediane Stirnlappen ist ein einzeitiger Eingriff.

Die sekundäre Wundheilung ist an der Nase nicht sinnvoll.

Das Knorpelgerüst wird für Stabilität und Silhouette der Nase nicht benötigt.

Der paramediane Stirnlappen ist besonders für proximale Defekte geeignet.

Der paramediane Stirnlappen ist zur Deckung von großen und distalen Defekten sinnvoll.

Ein 83-jähriger Patient ist von Ihnen bereits mehrfach aufgrund eines sklerodermiformen Basalzellkarzinoms an der Nasenspitze nachexzidiert worden. Aktuell zeigt sich ein Defekt von 1,5 cm Durchmesser an der Nasenspitze mit freiliegendem Knorpel. Sie besprechen die Defektdeckung mit dem paramedianen Stirnlappen mit dem Patienten und seinen Angehörigen. Welche Aussage zur Aufklärung ist richtig?

Zu den häufigsten Komplikationen gehören allergische Reaktionen.

Die Operation mit Durchtrennung des Lappenstiels erfolgt in Vollnarkose.

Eine Operation unter einer Antikoagulation mit Clopidogrel ist kontraindiziert.

Die Aufklärung sollte auf eine mögliche Anhebung der Augenbraue hinweisen.

Es handelt sich um ein einzeitiges operatives Vorgehen.

In wie viele ästhetische Untereinheiten wird die Nase unterteilt?

6

9

10

12

15

Was ist keine ästhetische Untereinheit der Nase?

Nasenabhang

Columella

Nasenspitze

Crura lateralia

Vestibulum nasi

Was ist bei der Entnahme des Stirnlappens zu beachten?

Der Lappenstiel sollte mindestens 2 cm breit sein.

Die Größe der Lappenspitze ist unabhängig von der kontralateralen gesunden Nasenseite.

Das Einbeziehen der behaarten Kopfhaut ist sinnvoll.

Beim Lappendesign kann ein zusätzliches Burow-Dreieck als „Griff“ an der Lappenspitze zur Schonung des Lappens angefügt werden.

Das Heben des Lappens erfolgt mit einer subkutanen Präparation und beginnt von proximal.

Welche Aussage zur Blutversorgung des Lappenstiels ist richtig?

Die Gefäßversorgung eines unilateral gestielten Lappens ist nur durch die A. supratrochlearis gewährleistet.

Bei der Planung des Lappenstiels dient die A. infraorbitalis als anatomische Leitstruktur.

Die A. infraorbitalis durchtritt die Orbita ca. 1,7–2,2 cm seitlich der Mittellinie nach kranial.

Durch eine breite Präparation der Basis des Lappenstiels wird eine gute Beweglichkeit des Lappenstiels erzielt.

Ein hilfreiches Werkzeug bei der Bestimmung des Drehpunktes des Lappenstiels ist die Verwendung einer sterilen Kompresse.

Was ist bei der Einnaht des Stirnlappens zu beachten?

Die Lappenspitze darf nicht vom subkutanen Gewebe befreit werden.

Bei Rauchern sollte der Lappen bereits im Rahmen der ersten Operation ausgedünnt werden.

Die Lappenspitze sollte eher etwas kleiner als der zu deckende Defekt sein, um ein Abdrücken der Gefäße an den Wundrändern zu vermeiden.

Eine zu fest gespannte Naht kann zu einem Abdrücken der Gefäße des Lappens führen.

Die Einnaht erfolgt einschichtig.

Welche Aussage in Bezug auf die Entnahmestelle des Stirnlappens ist richtig?

Die Entnahmestelle sollte an der Augenbraue eng adaptiert werden, um Nachblutungen zu vermeiden.

Der Verband sollte postoperativ für 1 Woche belassen werden.

Bei fraglicher Infarzierung im direkten Verlauf der Annaht kann zur Unterstützung der venösen Drainage eine Heparin-Salbe aufgetragen werden.

Die Adaptation der Entnahmestelle ist ohne Mobilisierung möglich.

Auf der Rückseite des Lappenstiels sollte der Verband nur mit trockenen Kompressen erfolgen.

Bei einem 45-jährigen Patienten ist nach schnittrandkontrollierter Exzision eines Lentigo-maligna-Melanoms an der Nasenspitze mit Übergang auf den linken Nasenflügel eine Defektdeckung mittels paramedianen Stirnlappens erfolgt. Der Patient ist starker Raucher. Im Bereich des Entnahmeareals hatte er vor über 10 Jahren eine Platzwunde, die gut verheilt ist. Welche Aussage zur Lappenstieldurchtrennung bei dem Patienten ist falsch?

Die Durchtrennung des Lappenstiels sollte frühestes nach ca. 3 Wochen erfolgen.

Vor der endgültigen Durchtrennung des Lappenstiels kann die Durchblutung durch ein Tourniquet unterbunden werden.

Wenn der Stresstest zu einem konstanten Abblassen des Lappens führt, kann der Lappenstiel durchtrennt werden.

Das Transplantat an der Nase sollte zunächst nicht weiter ausgedünnt werden.

An der Entnahmestelle an der Augenbraue sollte der Lappenstiel abgesetzt und der minimale verbliebene Anteil durch dessen V‑förmigen Zuschnitt rückverlagert werden.

Welche Aussage zur Nasenrekonstruktion mit dem paramedianen Stirnlappen ist falsch?

Die Kenntnis der ästhetischen Untereinheiten ist für jede Nasenrekonstruktion mit dem paramedianen Stirnlappen wichtig.

Ideal sind ein niedriger Haaransatz und eine faltenfreie Stirn.

Wenn zusätzliche Lappenlänge erforderlich ist, kann durch eine rechtwinklige Verlängerung des Lappenstiels an Lappenstrecke gewonnen werden.

Gewebedefekte an der Nase sind meist auf Tumorerkrankungen oder ein Trauma zurückzuführen.

Neben der Größe des Defekts ist es entscheidend, ob lediglich die Haut, der Knorpel oder auch die Schleimhaut plastisch rekonstruiert werden muss.

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Schiffmann, ML., Schlarb, D. Nasenrekonstruktion mit dem paramedianen Stirnlappen. Hautarzt 72, 913–921 (2021). https://doi.org/10.1007/s00105-021-04889-z

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