Zusammenfassung
Der auch als ein Nestor der deutschsprachigen Dermatovenerologie apostrophierte Johann Heinrich Rille wurde 1902 als außerordentlicher Professor für Syphilis und Hautkrankheiten an die zweitälteste deutsche Universität berufen, nach Leipzig, wo ihm eine spätere ordentliche Professur in Aussicht gestellt wurde. Die Realisierung dieser Zusage verzögerte sich durch den in Deutschland mühsamen Weg der Anerkennung seiner Disziplin als eigenständiges Fachgebiet und durch weltkriegsbedingte Verschiebungen von Prioritäten. Erst 1919 wurde die überfällige Ordinariatsverleihung an Rille vollzogen, die er als „erfolgreiche Teilzurücklegung des Leidensweges der deutschen Dermatologie in Leipzig“ kommentierte.
Abstract
Johann Heinrich Rille, also characterized as a renowned nestor of German-speaking dermatovenereology, was named as extraordinary professor for syphilis and skin diseases in Leipzig in 1902, the second oldest university in Germany. Although the chair of dermatology was promised this was postponed for many years, not only because of World War I but also due to an ongoing struggle for dermatology to be accepted as an independent specialty in Germany. Finally, in 1919, the long overdue promotion to full professor was granted. Rille commented on this as “successful partial coping with the ordeal of German dermatology in Leipzig”.
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Barth, J., Löser, C. Johann Heinrich Rille (1864–1956): der lange Weg zum Leipziger Ordinariat vor 100 Jahren. Hautarzt 70, 462–467 (2019). https://doi.org/10.1007/s00105-019-4408-6
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