Schwangere Patientinnen stellen den Dermatologen vor die Herausforderung, sie adäquat zu behandeln, ohne dem ungeborenen Kind zu schaden. Dies betrifft sowohl die spezifischen Schwangerschaftsdermatosen als auch alle anderen Hauterkrankungen, die zum Zeitpunkt der Schwangerschaft vorhanden oder aggraviert sein können. Daneben werden physiologische Hautveränderungen, die nach der Schwangerschaft weitgehend reversibel sind und eher ein kosmetisches Problem darstellen, häufig von den Schwangeren an uns Dermatologen herangetragen.

Schwangere Patientinnen müssen adäquat behandelt werden, ohne dem ungeborenen Kind zu schaden

Im Jahr 2010 widmete die Zeitschrift Der Hautarzt bereits ein Heft dem Thema „Haut und Schwangerschaft“ mit ganz hervorragenden Beiträgen. Das nun vorliegende Leitthemenheft erweitert und aktualisiert diese Beiträge. So geben C. Ambros-Rudolph und M. Sticherling einen aktuellen Überblick zu schwangerschaftsassoziierten Dermatosen. Vertieft wird dies für die seltene und oft erst spät erkannte intrahepatische Schwangerschaftscholestase durch die Autoren A.E. Kremer, K. Wolf und S. Ständer, die detailliert viele neue Erkenntnisse zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie dieser Erkrankung präsentieren. L.A. Schneider gibt mit der Versorgung des Melanoms in der Schwangerschaft neben einem ausführlichen Literaturüberblick zahlreiche wichtige praktische Hinweise für den Umgang mit Schwangeren im Operationssaal.

Ein weiterer Schwerpunkt dieses Leitthemenheftes liegt auf der Behandlung von Akne und Rosazea, die sich während der Schwangerschaft aufgrund der limitierten Optionen einer Systemtherapie schwierig gestalten kann. Der Beitrag von S. Bechstein und F. Ochsendorf erörtert neben pathophysiologischen Grundlagen praktisch relevante Aspekte dieses häufigen Problems.

Oft unter der Rubrik „Kosmetik“ abgehandelt, finden sich zahlreiche Untersuchungen zum Melasma. Schwangere Patientinnen suchen diesbezüglich regelmäßig fachärztlichen Rat. Der Beitrag von S. Becker, C. Schiekofer, T. Vogt und J. Reichrath bietet einen fundierten Überblick und entsprechende Präventions- und Therapieempfehlungen.

In einem Beitrag zur dermatologischen topischen und Systemtherapie in der Schwangerschaft, die sich oftmals im Off-label-Bereich bewegt, fassen S. Grunewald und P. Staubach den aktuellen Datenstand mit zahlreichen Informationen auch zu den neuen dermatologischen Systemtherapeutika zusammen.

Insgesamt hoffen wir, dass wir mit diesen Themen viele Bereiche der Betreuung schwangerer dermatologischer Patientinnen in der Praxis und Klinik abgedeckt haben, und wünschen viel Freude beim Lesen.

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Sonja Grunewald

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Sonja Ständer