Zusammenfassung
Eine Vielzahl von Hautveränderungen ist bei malignen hämatologischen Erkrankungen bisher beschrieben worden. In der vorliegenden Übersichtsarbeit wird versucht, die Thematik durch Einteilung der Hautveränderungen in 3 größere Gruppen zu strukturieren: 1. Hauterkrankungen durch Gefäßveränderungen (Gefäßdilatation, Gefäßokklusion und entzündliche Gefäßprozesse), 2. die Gruppe der unspezifischen (z. B. Blässe, Infektanfälligkeit für opportunistische Infektionen) und spezifischen Hautveränderungen (z. B. Leukaemia cutis) und 3. die große Gruppe von paraneoplastischen Erkrankungen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Beschreibung klinischer Befunde und therapeutischer Optionen für diese paraneoplastischen Syndrome, die am häufigsten mit malignen hämatologischen Erkrankungen assoziiert sind.
Abstract
Numerous cutaneous manifestations have been reported in patients with hematologic malignancies. This review provides an overview on this subject by dividing skin lesions into three main groups: (1) skin disorders due to vascular changes (dilatation, occlusion and inflammation), (2) unspecific (e.g. paleness, opportunistic infections) and specific skin lesions (e.g. leukemia cutis), and (3) the large group of paraneoplastic skin disorders. Emphasis is placed on clinical findings and therapeutic options of those paraneoplastic syndromes that are most frequently found in hematologic malignancies.
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Interessenkonflikt
M. Schmid-Wendtner, T. Hornung, M. Meurer und C.-M. Wendtner geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
Alle Patienten, die über Bildmaterial oder anderweitige Angaben innerhalb des Manuskripts zu identifizieren sind, haben hierzu ihre schriftliche Einwilligung gegeben. Im Falle von nicht mündigen Patienten liegt die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten oder des gesetzlich bestellten Betreuers vor.
CME-Fragebogen
CME-Fragebogen
Ursächlich für das Entstehen einer tiefen Venenthrombose kann nicht sein:
Protein-C-Mangel
Protein-S-Mangel
Eine Tumorerkrankung
Die Einnahme von Acetylsalicylsäure
Dehydrierung
Folgende Aussage zur Purpura ist korrekt:
Purpuraeffloreszenzen lassen sich in der Diaskopie wegdrücken.
Eine Purpura wird immer durch Arzneimitteleinnahme ausgelöst.
80 % der unbehandelten Tumorpatienten weisen eine Thrombopenie auf.
Eine sekundäre Purpura bei Hyperglobulinämie tritt überwiegend zentral auf.
Petechien, Sugillationen und Ekchymosen sind Formen der Purpura.
Welche der folgenden Aussagen zu Vaskulitiden ist nicht korrekt?
Die leukozytoklastische Vaskulitis und die Polyarthritis nodosa sind besonders häufig malignomassoziiert.
Eine Schädigung des Endothels durch leukämische Zellen ist möglich.
Eine Bildung von Immunkomplexen kann eine Vaskulitis auslösen.
Neoplasien sind die häufigste Ursache für eine Vaskulitis.
Lymphome und Leukämien können eine Vaskulitis auslösen.
Ein Patient mit einer ausgeprägten Blässe der Haut und der Schleimhäute betritt Ihre Praxis. Welche weiteren diagnostischen/therapeutischen Schritte sind nicht sinnvoll?
Inspektion der Zunge
Bestimmung eines Differenzialblutbildes
Untersuchung der Mundhöhle und Mundwinkel
UVA-Lichttherapie
Untersuchung des gesamten Integumentes
Zu den möglichen unspezifischen Hautveränderungen bei malignen hämatologischen Erkrankungen gehört nicht:
Rezidivierende Abszesse
Juckreiz
Zoster über mehrere Dermatome
Eine bullöse Insektenstichreaktion
Leukaemia cutis
Zu den mit hämatologischen Neoplasien assoziierten Paraneoplasien gehört nicht :
Sweet-Syndrom
Pyoderma gangraenosum
Skleromyxödem
Acanthosis nigricans maligna
Dermatomyositis
Folgende Aussage zum paraneoplastischen Pruritus ist falsch :
Der paraneoplastische Pruritus ist insgesamt selten.
Bei abendlichem Juckreiz nach Alkoholgenuss ist an einen Morbus Hodgkin zu denken.
Der aquagene Pruritus tritt nur bei Kontakt mit kaltem Wasser auf.
Der aquagene Pruritus ist in etwa einem Drittel der Fälle assoziiert mit einer Polycythaemia vera.
Der paraneoplastische Pruritus hat primär kein Korrelat an der Haut.
Folgende Aussage zum Sweet-Syndrom ist korrekt:
Es handelt sich um eine eosinophile Dermatose.
Assoziierte Neoplasien sind überwiegend im Gastrointestinaltrakt zu finden.
Die Behandlung eines paraneoplastischen Sweet-Syndroms ist komplett unterschiedlich zu den infektassoziierten Formen.
Wenn ein Differenzialblutbild bei Erstdiagnose unauffällig war, bedarf es keiner Wiederholung, denn eine Leukämie ist ausgeschlossen.
Ein paraneoplastisches Sweet-Syndrom kann parallel zur Grunderkrankung entstehen.
Ein Patient kommt wegen eines Ulkus am Unterschenkel in Ihre Praxis. Anamnestisch hatte er sich beim Segeln verletzt. Welche der folgenden Befunde bei der Untersuchung können gut zu einem Pyoderma gangraenosum passen?
Fehlende Schmerzhaftigkeit beim Verbandswechsel
Lividroter, unterminierter Ulkusrand
Rasche Abheilung bei Anwendung von hydrokolloidalen Wundverbänden
Spezifischer histopathologischer Befund in der Probebiopsie
Langsamer Progress
Welche Aussage zum Schnitzler-Syndrom ist nicht korrekt?
Die Diagnosestellung umfasst das Vorhandensein von Haupt- und Nebenkriterien.
Häufig liegt eine IgM-Gammopathie vor.
Es kann auch eine IgG-Gammopathie vorliegen.
Urtikae müssen nicht vorhanden sein.
Anakinra kann bei schwerer Beeinträchtigung der Lebensqualität eingesetzt werden.
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Schmid-Wendtner, M., Hornung, T., Meurer, M. et al. Hautveränderungen bei malignen hämatologischen Erkrankungen. Hautarzt 66, 625–635 (2015). https://doi.org/10.1007/s00105-015-3650-9
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00105-015-3650-9