Zusammenfassung
Die chronische venöse Insuffizienz ist eine der häufigsten Volkskrankheiten und hat somit eine bedeutsame sozioökonomische Auswirkung. Sie ist mit einer erhöhten Morbidität der Patienten und hohen Kosten für das Gesundheitssystem verbunden. In den letzten Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten deutlich weiterentwickelt, und die Effizienz neuer therapeutischer Verfahren wurde in mehreren Studien belegt. Kenntnisse der diversen Manifestationen, diagnostischen Verfahren und Behandlungsmöglichkeiten der chronischen venösen Insuffizienz sind unabdingbar zur Einleitung einer effizienten, patientenorientierten Therapie.
Abstract
Chronic venous insufficiency is very common and has an important socioeconomic impact. It is associated with a high morbidity for the patients and causes high costs for the healthcare systems. In recent years novel treatment modalities have evolved and their efficacy has been evaluated in many studies. Knowledge of pathophysiology, the diagnostic procedures and therapeutic options for chronic venous insufficiency is important for effective treatment of affected patients.
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Interessenkonflikt
P. Gkogkolou, V. Meyer und T. Goerge geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
Alle Patienten, die über Bildmaterial oder anderweitige Angaben innerhalb des Manuskripts zu identifizieren sind, haben hierzu ihre schriftliche Einwilligung gegeben.
CME-Fragebogen
CME-Fragebogen
Welcher Mechanismus zur Pathogenese der CVI ist falsch?
Venöse Hypertonie
Insuffizienz der Venenklappen, der Gelenk- und Muskelpumpe
Remodeling der Venenwände
Mikrothrombosierung der postkapillären Venolen
Adhäsion und Exozytose von Leukozyten
Welche Aussage zu Manifestation der CVI ist falsch?
Die retikulären Venen beweisen eine C5-Varikosis.
Die Corona phlebectatica paraplantaris wird als Warnzeichen einer CVI betrachtet.
Die Dermatoliposklerose muss vom Erysipel und der tiefen Beinvenenthrombose unterschieden werden.
Die Hyperpigmentierungen entstehen durch Hämosiderinablagerungen in der Dermis.
Das Ulcus cruris venosum ist eine seltene, aber wichtige Komplikation der CVI.
Eine 55-jährige adipöse Patientin stellt sich in Ihrer Sprechstunde zur weiteren Abklärung ihrer CVI vor. Sie fragen nach ihren Beschwerden. Welches Symptom ist nicht typisch für die CVI?
Juckreiz
Wadenkrämpfe
Ödeme
Schmerzen in den Beinen, vom Rücken ausstrahlend
Schweregefühl der Beine
Ein 42-jähriger Patient stellt sich mit einer CVI in Ihrer Sprechstunde vor. In der Anamnese erfragen Sie unter anderem die Risikofaktoren für die CVI. Welcher Faktor stellt kein Risiko für seine CVI dar?
Männliches Geschlecht
Vorhergehende oberflächliche oder tiefe Beinvenenthrombose
Familiäre Belastung
Traumata an den Beinen
Adipositas
Eine 35-jährige Patientin im 2. Trimenon der 2. Schwangerschaft stellt sich zur Diagnostik einer CVI vor. Welches Kriterium ist bei ihr zu beachten?
Die Photoplethysmographie ist eine invasive Methode.
Die Venenverschlussplethysmographie geht mit einer Strahlenbelastung einher.
Die Phlebographie ist für die diagnostische Abklärung einer Thrombose Methode der ersten Wahl.
Schwangerschaft ist eine Kontraindikation für die Phlebographie.
Die farbkodierte Duplexsonographie kann keine funktionellen Aussagen liefern.
Was ist keine Kontraindikation für eine Kompressionstherapie?
Dekompensierte Herzinsuffizienz
Septische Phlebitis
Schwangerschaft
Kritische Beinischämie
Fortgeschrittene periphere Neuropathie
Eine 24-jährige Patientin wünscht Informationen zur Sklerotherapie. Welche ist keine Komplikation der Sklerotherapie?
Thrombophlebitis
Nierenversagen
Hyperpigmentierung
Teleangiektatisches Matting
Hautnekrose
Welche Aussage zur Therapie der CVI ist falsch?
Die Kompressionstherapie hat eine zentrale Rolle in der Behandlung der CVI.
Bei symptomatischen Patienten sollte eine operative Sanierung der Varikosis erwogen werden.
Medikamentöse Venentonika reichen als Monotherapie der CVI aus.
Die Kompressionstherapie ist bei leichten Formen der pAVK möglich.
Eine Reihe von operativen Verfahren steht heute für die Behandlung der CVI zur Verfügung.
Welche Aussage zur operativen Therapie der CVI ist falsch?
Die primäre Effektivität der klassischen Krossektomie und endovenöser Verfahren ist nach gegenwärtiger Studienlage ähnlich hoch.
Endovenöse Verfahren haben im Vergleich zur Krossektomie kürzere Rekonvaleszenzzeiten.
Miniphlebektomien eignen sich bei isolierten insuffizienten Venenästen.
Endoluminale Katheterverfahren müssen in Vollnarkose durchgeführt werden.
Die endoluminalen Katheterverfahren können auch unter laufender Antikoagulation durchgeführt werden.
Welche Aussage ist falsch?
Die klinische Klassifikation der CVI erfolgt nach Widmer.
Die Anamneseerhebung spielt eine sekundäre Rolle in der Diagnostik der CVI.
Angiologische Risikofaktoren sollten bei Vorliegen einer CVI mit erfasst werden.
Zur Diagnostik der CVI werden heutzutage in der Mehrzahl nichtinvasive Methoden angewandt.
Eine positive Familienanamnese gilt als Risikofaktor einer CVI.
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Gkogkolou, P., Meyer, V. & Goerge, T. Chronische venöse Insuffizienz. Hautarzt 66, 375–387 (2015). https://doi.org/10.1007/s00105-015-3620-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00105-015-3620-2