Nichtgonorrhoische infektiöse Urethritis

Zusammenfassung

Seit Jahren ist in Westeuropa eine Zunahme der Urethritisfälle zu beobachten. Um diesem kontinuierlichen Anstieg entgegenwirken zu können, muss die Wahrnehmung der sexuell übertragbaren Infektionen gefördert, die Abklärungen und Screenings müssen intensiviert sowie die Therapien schnell und korrekt durchgeführt werden. Neben den häufigsten Erregern bei einer Urethritis – den Chlamydien und Gonokokken – müssen zahlreiche weitere Keime diagnostisch berücksichtigt werden. Bei der Therapie ist neben der zunehmenden Resistenzbildung bei Mycoplasma genitalium die ebenfalls abnehmende Wirksamkeit der Standardbehandlungen weiterer Keime zu erwähnen. Speziell bei chronischen oder rezidivierend auftretenden Urethritiden sollte eine breite Erregerabklärung zur zielgerichteten Behandlung und Partnertherapie erfolgen. Daneben muss der Primärprävention wieder größere Bedeutung zukommen.

Abstract

For many years an increase in cases of urethritis has been observed in western Europe. In order to be able to combat this continuous rise, the perception of sexually transmitted diseases must be promoted, the clarification and screening must be intensified and therapy must be rapidly and correctly carried out. In addition to the commonest pathogens causing urethritis, namely chlamydia and gonococci, many other pathogenic microbes must be taken into consideration in the diagnostics. With respect to therapy, apart from the increasing resistance formation of Mycoplasma genitalium, the decreasing effectiveness of standard forms of treatment of other microbes must be emphasized. For chronic and recurrent urethritis in particular a broad clarification of the pathogen should be carried out to enable targeted treatment and also partner treatment. Priority must again be given to primary prevention.