Fett ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Dies gilt insbesondere in den letzten Jahren für die Dermatologie. Nachdem die hautbiologische Forschung sich in den letzten Jahrzehnten überwiegend mit der Charakterisierung der Epidermis und Dermis beschäftigt hat, rückt aktuell die Subkutis zunehmend in den Vordergrund. Verantwortlich hierfür ist eine Reihe von Faktoren. So konnten in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte beim Verständnis der molekularen und zellulären Grundlagen der Fettgewebshomöostase gemacht werden, die wiederum von klinischer Relevanz sind. Sie bilden heute die Voraussetzung bzw. die Grundlage für die Entwicklung von kosmetischen Strategien, mit denen Aufbau und Funktion des Fettgewebes moduliert werden können. Darüber hinaus ist die Beeinflussung der Körperkontur und damit der Fettverteilung ein Thema, das nicht nur die kosmetische Forschung beschäftigt, sondern insbesondere auch für die kosmetische Dermatologie zu einem wichtigen Aufgabenfeld geworden ist.

Das hier vorliegende Schwerpunktheft fasst die aktuellen Entwicklungen zum Thema Fettgewebe unter besonderer Berücksichtigung praktischer Aspekte für den Dermatologen zusammen. Nach einer umfassenden Übersicht über die zellulären und molekularen Grundlagen des Fettgewebes werden unterschiedliche, in der Praxis bereits etablierte, aber auch neue, innovative Verfahren zur Beeinflussung des Fettgewebes kritisch diskutiert. Hierzu gehören Verfahren zur physikalischen Lipolyse, zur Injektionslipolyse und zu Sinn und Möglichkeiten einer Behandlung der Zellulitis. Abgerundet wird der Schwerpunkt durch einen Beitrag zum Thema Lymphödem/Lipidödem.

Prof. Dr. Jean Krutmann

Dr. Markus Steinert