Das Phänomen des plötzlichen Ergrauens in der Ballade “Die Füße im Feuer” von Conrad Ferdinand Meyer

Zusammenfassung

In seiner Ballade “Die Füße im Feuer” schildert Conrad Ferdinand Meyer (1825–1898) das Phänomen des plötzlichen Ergrauens an der Geschichte eines Hugenotten, der den Folterer und Mörder seiner Frau beherbergt und nicht tötet, obwohl er dazu Gelegenheit hätte. Das plötzliche Ergrauen wird schon seit Jahrhunderten als literarisches Stilmittel eingesetzt mit dem Ziel, extreme psychische Belastungen nach außen hin deutlich werden zu lassen, ohne dass das Ergrauen selbst in jedem Fall gesichert ist.

Abstract

In his poem “Die Füsse im Feuer” Conrad Ferdinand Meyer (1825–1898) describes in detail the phenomenon of sudden graying of the hair. The protagonist is a Huguenot nobleman who hosts the man who has tortured to death his wife some years ago without killing him despite ample opportunities. Sudden whitening of the hair has been used as literary stylistic means with the aim to demonstrate extreme psychological stress to the world, without confirmation of its occurrence in each case.