Die Rekonstruktion schwerer Gesichtsdefekte nach Noma-Erkrankung

Summary.

Noma is an ulcerative-necrotizing gingivo-stomatitis eventually leading to severe destruction of the midface, including lips and cheek, maxilla/mandible, nose and rarely the orbit. The defects are usually unilateral. Children from economically underdeveloped countries are predominantly affected. Medically untreated the disease has a high mortality rate, which can be dramatically lowered by adequate antibiotic therapy started in time. Predisposing factors include malnourishment, immunosuppression, and poor oral hygiene. Forty-eight noma patients were surgically treated in Sokoto, Nigeria during October 1997 by an Interplast Germany team sponsored by AWD Stiftung Kinderhilfe. Interdisciplinary surgical strategies and results, e. g. ankylosis release, local flap coverage and 12 pedicled musculocutaneous latissimus dorsi island flaps, as well as a noma classification (NOMAC), are presented.

Zusammenfassung.

Die Noma ist eine von der Mundhöhle ausgehende ulcerativ-nekrotisierende Gingivo-Stomatitis, die zu einer erheblichen Destruktion großer Teile des Mittelgesichts einschließlich der Lippen und Wange, Maxilla/Mandibula, der Nase und selten der Orbita führen kann. Die Defekte sind in der Regel einseitig lokalisiert. Bevorzugt betroffen sind Kleinkinder und Kinder aus ökonomisch unterentwickelten geographischen Regionen der Erde. Medizinisch unbehandelt hat die Noma-Erkrankung eine hohe Letalität, die durch eine frühzeitige und adäquate Antibioticatherapie dramatisch gesenkt werden kann. Prädisponierende Faktoren der Erkrankung sind die Mangelernährung, Immunsuppression und schlechte orale Hygiene. Achtundvierzig Noma-Patienten wurden im Oktober 1997 in Sokoto (Nigeria) im Rahmen eines Projektes von Interplast Germany e. V. und der AWD-Stiftung Kinderhilfe operativ versorgt. Die interdisziplinär-chirurgischen Strategien und Ergebnisse, u. a. Ankylosenlösung, lokale Lappenplastiken und 12 muskulär gestielte Latissimus-dorsi-Insellappen zur Defektdeckung, werden einschließlich einer neu erarbeiteten Noma-Klassifizierung (NOMAC) nachfolgend dargestellt.