Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrter Leser,

liebe Kollegen und Kolleginnen,

unser Fachgebiet unterliegt unabhängig von den verschiedenen chirurgischen Subspezialitäten nicht nur kontinuierlichen fachlichen Weiterentwicklungen, sondern ist in sich verändernde gesellschaftspolitische, rechtliche und ökonomische Gegebenheiten und Bedingungen eingebettet. Dies setzt voraus, dass wir uns als Chirurginnen und Chirurgen auch auf vermeintlich fachfremden Gebieten informieren und die sich daraus ergebenen Veränderungen in unsere tägliche Arbeit zum Wohle der Patientinnen und Patienten einbringen.

Aus diesem Grund haben Schriftleitung und Herausgeber im Juli des vergangenen Jahres beschlossen, neue Rubriken in unserer Fachzeitschrift Der Chirurg aufzunehmen. Diese Rubriken werden sich zukünftig in unregelmäßiger Erscheinungsfolge mit den Aspekten von Chirurgie und Ökonomie, Chirurgie und Forschung sowie Chirurgie und Recht beschäftigen.

Erstmals in diesem Heft befassen sich drei Arbeiten mit ökonomischen Fragestellungen, die für die Chirurgie von Relevanz sind. Zum einen geht es um die klinische Ökonomik als einem Konzept zur Optimierung der Gesundheitsversorgung. Porzsolt et al. streichen heraus, dass Ökonomie „nicht identisch mit Sparen ist, sondern dass vielmehr abzuwägen ist, „bei welcher von mehreren Handlungsmöglichkeiten das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag oder zwischen Input und Output oder zwischen Kosten und Konsequenzen am günstigsten ist“ . Die beiden anderen Arbeiten gehen der Frage nach, ob in einem Krankenhaus der Maximalversorgung gerade mit Blick auf die morbiditätsträchtigen onkologischen Eingriffe eine gelungene Durchmischung von Patienten mit leichteren und komplexeren Erkrankungen eine ökonomisch sinnvolle Strategie sein kann oder ob nicht doch Kooperationsmodelle mit Krankenhäusern einer niedrigeren Versorgungsstufe der bessere Weg sind.

Schriftleitung und Herausgeber von Der Chirurg hoffen, mit den neuen Rubriken das vielfältige Spektrum der operativen Medizin über die rein chirurgischen Aspekte hinaus weitergehend darzustellen. Gleichermaßen wünschen wir uns, dass die ausgewählten Beiträge auch Ihr Interesse, liebe Leserinnen und lieber Leser, wecken.

Prof. Dr. Joachim Jähne