Welche Anforderungen stellen niedergelassene Gastroenterologen an integrierte Versorgungskonzepte mit Kliniken?

Zusammenfassung

Hintergrund

Nach Schaffung der gesetzlichen Rahmenbedingungen entstehen neue Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen den Kliniken und den ambulanten Kollegen. In einer Umfrage unter niedergelassenen Gastroenterologen Deutschlands sollen der gegenwärtige Stand der Zusammenarbeit zwischen ambulant tätigen Gastroenterologen und den chirurgischen Abteilungen der Krankenhäuser sowie mögliche zukünftige Schnittstellen aufgezeigt werden.

Material und Methoden

Durch Befragung der KVen und Internetrecherche konnten deutschlandweit 1026 Praxen mit endoskopischem Schwerpunkt ermittelt werden. Aus diesen wurde eine Stichprobe von 50% (513 Praxen) per Zufall ausgewählt, angeschrieben und mit einem anonymen Fragebogen zur Problematik befragt. Der Rücklauf betrug 203 (39,6%) Bögen, von denen 200 ausgewertet werden konnten.

Ergebnisse

Die Zusammenarbeit wurde von über 75% der Befragten als sehr gut bis ausgezeichnet eingeschätzt. Fast die Hälfte (46%) sah dennoch die Notwendigkeit einer weiteren Verbesserung der Zusammenarbeit. Etwa ein Drittel der Befragten ist an Projekten integrierter Versorgungsmodelle beteiligt. Das Hauptinteresse von über 80% der Kollegen liegt bei einer gemeinsamen Therapieplanung.

Schlussfolgerung

Die Ergebnisse zeigen das große Interesse der niedergelassenen Kollegen an einer engen Verzahnung mit den Kliniken und einer Schnittstellenoptimierung. Nach Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen sind jetzt die Krankenhäuser aufgefordert, ihren ambulanten Kooperationspartnern entsprechende Verträge zu unterbreiten.

Abstract

Background

New demands and possibilities of collaboration between hospitals and private practices in Germany have appeared, now that the way has been opened legally. A poll was conducted to analyse the current status of collaboration between outpatient gastroenterologists and hospital surgical departments and to identify possible future collaborations.

Materials and Methods

One thousand twenty-six private practices specialising in endoscopy were found by contacting the Association of Statutory Health Insurance Physicians and additional internet research. Of these, 50% were randomly selected (513 private practices) and contacted by mail with anonymous questionnaires about cooperation with their clinical partners. Two hundred three (39.6%) practices responded, of which 200 could be analysed.

Results

Of all practices reached, 75% considered the cooperation with clinics very valuable or even exceptional. Still, almost half (46%) suggested necessary improvements in these collaborations. Around a third of all contacted colleagues were already involved in projects following integrated care models. In about 80% of all participants, the main interest in integrated models was specified to be common therapy planning.

Conclusion

The data analysis of this study shows a substantial interest of private-practice gastroenterologists in close collaboration with hospitals. It is now up to the hospitals to open contracts with their medical outpatient partners.