Zusammenfassung
Einleitung
Der Ärztemangel in Deutschland ist zur Realität geworden. Besondere Brisanz gewinnt dieses Problem in den chirurgischen Fächern, da die unattraktiven Arbeitsbedingungen, kombiniert mit hoher Arbeitsbelastung, besonders bemerkbar sind.
Material und Methoden
Angeschrieben wurden alle chirurgischen Abteilungen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Es wurden 2 Fragebögen, jeweils für Chef- und Assistenzärzte sowie ein Zusatzbogen für ausländische Ärzte erarbeitet.
Ergebnisse
Geantwortet haben 58 Chefärzte, die insgesamt über 270 Weiterbildungsstellen verfügen, sowie 100 Assistenzärzte, darunter 22 (22%) Ausländer; 20 Stellen (7,4%) waren nicht besetzt: 27 (27%) Assistenten sehen ihren beruflichen Zielort im Ausland. Zufrieden mit dem bisherigen OP-Katalog sind 46 (46%), mit der Freizeitsituation 28 (28%), mit den anfallenden Dokumentationsaufgaben 3 (3%) Assistenten. Sieben (31,8%) ausländische Assistenten bereuen manchmal die Entscheidung, nach Deutschland gekommen zu sein. Verbesserung der Situation könnte laut 59 (59%) Assistenten und 38 (65,5%) Chefärzten durch Verbesserung des Gehalts, laut 72 (72%) Assistenten und 28 (48,3%) Chefärzten durch Sicherung des OP-Katalogs, laut 46 (46%) Assistenten und 52 (89,7%) Chefärzten durch Verringerung der Dokumentationsbelastung erreicht werden. 45 (45%) Assistenten bereuen mindestens manchmal ihre Entscheidung, Arzt zu werden.
Schlussfolgerung
Die Weiterbildungssituation des chirurgischen Nachwuchses in Mitteldeutschland ist ernst. Die Probleme liegen u. a. in nicht ausreichender Bezahlung, nicht dokumentierbaren und nicht vergüteten Überstunden, unbefriedigender Freizeitsituation sowie nicht ausreichender Sicherung des OP-Kataloges.
Abstract
Material and Methods
All surgical departments in Saxony-Anhalt, Saxony and Thuringia were included in the study. Two questionnaires were administered. One was directed at the chairmen of departments and the other at residents. An additional questionnaire was administered to foreign residents.
Results
A total of 58 chairmen of surgical departments, who maintain 270 training positions and 100 residents with 22 (22%) being foreigners, participated in the study. Twenty resident positions (7.4%) were unfilled, 27 (27%) residents saw their professional future abroad and 46 (46%) were generally satisfied with their surgical records while three (3%) were satisfied with the documentation procedures. A total of 28 (28%) were content with the amount of free time but 7 (31.8%) foreign residents regretted their decision to come to Germany.
Conclusion
The decline in the number of physicians in central Germany is serious. The situation is caused by insufficient salary, unrecorded and unpaid overtime, an unacceptable amount of leisure time and an insufficient guarantee for the amount surgical procedures provided.
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Mroczkowski, P., Granowski, D., Nestler, G. et al. Situation des chirurgischen Nachwuchses in Mitteldeutschland. Chirurg 78, 254–258 (2007). https://doi.org/10.1007/s00104-006-1265-5
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00104-006-1265-5
Schlüsselwörter
- Ärztemangel
- Chirurgische Weiterbildung
- Chirurgischer Weiterbildungsassistent
- Arbeitsbelastung
- Ausländische Ärzte