Minimal invasive und simultan offene und endovaskuläre Gefäßeingriffe

Zusammenfassung

In der Gefäßchirurgie kommen eigentlich nur 4 minimal invasive Therapieverfahren in unterschiedlicher Ausprägung zum Einsatz. Am häufigsten das Kombinationsverfahren offen chirurgisch mit simultaner intraoperativer Angioplastie.Diese Therapieoption hat eine Minimierung des Operationstraumas zum Ziel. Diese Behandlungsmethode mit verringertem Operationsrisiko und -trauma verlangt als Preis potenziell schlechtere Langzeitergebnisse.Trotzdem gewinnt dieses Kombinationsverfahren zunehmend an Bedeutung und wird von einem modernen Gefäßchirurgen verlangt.Aortoiliakale Verschlussprozesse und Aneurysmen können zwischenzeitlich erfolgreich laparoskopisch behandelt werden.Der derzeitige technische Stand ist jedoch noch nicht so ausgereift, dass eine breite klinische Anwendung möglich ist.Zukünftige Entwicklungen zur Verkürzung der Anastomosennahtzeiten bleiben abzuwarten, insgesamt ist die Konkurrenz zur endovaskulären Therapie jedoch nicht unerheblich. Die endoskopische Venenentnahme bietet eine kosmetisch günstige und komplikationsarme, aber teure Möglichkeit, ein Venentransplantat für die koronare und periphere Bypasschirurgie zu gewinnen. Minimal invasive Techniken in der Varizenchirurgie zur Minimierung der Schnittanzahl und zur Verbesserung des kosmetischen Resultats sind auf dem Vormarsch, im Wettstreit um die Patienten modern und PR-wirksam. Durch die endoskopische, subfasziale Perforatorligatur können nachgewiesenermaßen die Beschwerden gebessert und das ulkusfreie Intervall kann bei der chronisch venösen Insuffizienz bei ausgewählten Patienten verlängert werden.Die minimal invasive Chirurgie (MIC) spielt in der Gefäßchirurgie noch eine untergeordnete Rolle.Die intraoperativ simultan eingesetzten endovaskulären Angioplastieverfahren hingegen gewinnen im Sinne der Minimierung des Operationstraumas zunehmend an Bedeutung. Wegen einerseits zunehmender Patientenzahlen mit Gefäßerkrankungen,wegen andererseits zunehmendem Einsatz von kostenintensiven Therapieverfahren besonders bei der MIC, die die Ressourcen des Gesundheitswesens strapazieren,und wegen aufkommender Streitigkeiten bei der Verteilung oder der Zugehörigkeit der Patienten zu den doch unterschiedlichen Gefäßspezialisten gibt es in der Zukunft berufspolitisch und ökonomisch gesehen reichlich Zündstoff.

Abstract

There are only four therapeutic options in minimally invasive vascular surgery.Combined open and endoluminal vascular repair is used most often to minimize surgical trauma. This procedure carries the risk of unfavorable long-term results, which must be hazarded in most elderly and critically ill patients. These new therapeutic procedures require a new generation of vascular surgeons. Besides endovascular surgery there is a new and interesting use of laparoscopic aortic surgery, which competes with endovascular surgery. Also endoscopic vein harvesting for bypass surgery is an interesting procedure to minimize surgical trauma.Minimally invasive procedures for varicose vein disease must be considered fashionable surgery and not aimed at minimizing surgical trauma since cosmetic aspects play an important role. Conclusions: Minimally invasive surgery does not yet play a major part in vascular surgery. Only combined open and endoluminal vascular repair is on the advance in vascular departments. Because of the increases in the incidence of vascular diseases and the use of new expensive therapeutic procedures that drain health care resources on the one hand and because of the controversy involved in allocating patients to different vascular specialists on the other hand, there is a large amount of dynamite in vascular politics that gives us a thrill for the future!