Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die in den westlichen Industrienationen eine Inzidenz von 4–6 und eine Prävalenz von 30–90 pro 100.000 Einwohner hat. Ein Erkrankungsgipfel besteht in der 3. Dekade, ein zweiter kleinerer Peak liegt jenseits des 6. Lebensjahrzehnts (Kolonbefall). Die Erkrankung wurde von den amerikanischen Autoren Crohn, Ginzberg und Oppenheimer am Mount Sinai Hospital in New York 1932 erstmals charakterisiert (Tabelle 1). (Der maßgebliche Chirurg A. Berg wollte in der Publikation unerwähnt bleiben; ansonsten wäre er – bei alphabetischer Reihenfolge der Autoren – namensgebend gewesen!). Morbus Crohn kann den gesamten Gastrointestinaltrakt befallen, bei 10–20% der Patienten kommt es zusätzlich zu extraintestinalen Manifestationen (Abb. 1). Es besteht eine transmurale Entzündung mit einem zellreichen Entzündungsinfiltrat und diskontinuierlichem, segmentalem Befallsmuster. Als ätiopathogenetische Faktoren werden Umwelteinflüsse, genetische Prädisposition, Ernährungsgewohnheiten, eine gestörte Immunregulation, Permeabilitätsstörungen und vaskulär-ischämische Aspekte diskutiert.
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Prof. Dr. G. Schürmann, FACS Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Viszeralchirurgie, Klinikum Itzehoe, Robert Koch-Straße 2, 25524 Itzehoe, E-Mail: g.schuermann@kh-itzehoe.de
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Schürmann, G., Bode, M. Morbus Crohn-Chirurgie. Chirurg 73, 1138–1150 (2002). https://doi.org/10.1007/s00104-002-0560-z
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00104-002-0560-z